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Sigebert hatte die Grafschaft im Saargau wahrschein-
lich nach dem Ableben des Grafen Volmar erlangt, desſſen
in der Urkunde von 1065 Erwähnung geschieht. Die
Grafenwürde blieb in seiner Familie erblich; er iſt der
Ahnherr unseres erſten Grafengesſchlechtes. über Sige-
berts Leben ist uns sonst nicht viel bekannt.
Sigebert muß jedenfalls vor dem Jahre 1118 gestorben
ſein, da in dieſem seine Söhne Sigebert und Friedrich
als Grafen von Saarbrücken erſcheinen.
Graf Sigebert hatte vier Söhne, Adalbert,
Bruno, Sigebert und Friedrich. Von dieſen traten
die beiden ersteren in den geistlichen Stand und erlangten
hohe kirchliche Würden; ja, Adalbert hat ſogar eine welt-
geſchichtliche Stellung eingenommen. Er wurde vom Kaiſer
Heinrich V., deſſen Vertrauen er im höchſten Maße genoß,
zu seinem Kanzler und zum Erzbiſchoft von Mainz er-
nannt; doch er fiel ſpäter von dem Kaiſer ab und wurde
von dieſem mehrere Jahre gefangen gehalten, bis die
Bürger von Mainz ſseine Freilaſſung erzwangen, denen
der Erzbiſchof durch den in die Nordtür des Mainzer
eingegrabenen Freiheitsbrief ſich dankbar erwies.
In diesem Freiheitsbriefe, der wahrſcheinlich in das
Jahr 1118 zu setzen ist, erſcheinen Sigebert und
Friedrich, Grafen von Saarbrücken, als Zeugen.
Es ist das erſtemal, daß uns diese Geſschlechtsbenennung
nach dem vornehmsten Burgsitze des Saargaues entgegen-
tritt. In welchem Jahre die Grafen des Saargaues mit
der Burg Saarbrücken belehnt worden ſind, iſt uns nicht
bekannt. Außer der Burg und Vorburg Saarbrücken
trugen die Grafen noch den Hof Völklingen, ſowie Quier-
ſchied und den Warndt, alſo die kaiſerliche Schenkung
von 999, von Metz zu Lehen. Da Graf Sigebert an erſter
Stelle zeichnete, ſo iſt daraus zu folgern, daß er der
ältere Bruder war. Beide teilten um das Jahr 1120 die
väterlichen Beſitzungen in der Weise, daß Friedrich die
Besitzungen im Saar- und Bliesgau (die Grafschaft Saar-
LIIT