Full text: Die Entstehung der Grafschaft Saarbrücken und ihre Geschichte bis auf Graf Johann I. (2)

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von St. Arnual, die Burg Saarbrücken erbaut habe, läßt 
ſich ebenſowenig beweiſen wie widerlegen. Jedenfalls 
eignete ſich die Burg ihrer Lage nach sehr gut zu dem 
erwähnten Zwecke, da von der Höhe des Turmes das 
Auge das ganze Saartal beherrſchte; die Burg bot gute 
Verbindung mit dem unterhalb gelegenen Lande und 
war doch wieder leicht zu verteidigen. 
Dieſe Burg Saarbrücken kommt zuerſt im Jahre 999 
vor. Wie wir aus einer in Rom ausgestellten Urkunde 
des Kaiſers Otto III. erfahren, hatte der Biſchof Adalbert II. 
von Met bei dem Kaiser ſich beklagt, daß von der könig- 
lichen Burg Saarbrücken aus er und ſeine Kirche Unerträg- 
liches zu erdulden hätten. Vermutlich war das nahe 
Stift St. Arnual der leidende Teil. Um dieser Beſchwerde 
gründlich abzuhelfen und zugleich das Heil ſeiner Seele 
zu fördern, gab der Kaiſer die Burg Sarabrucca mit dem 
Gut Völklingen, mit Quierſchied und dem Warndt (Folke- 
linga, Quirinescheid und Warenta) samt allen dazu ge- 
hörigen Gebäuden, bebauten und unbebauten Ländereien, 
Hörigen beiderlei Geschlechts, Forſten, Kirchen, Höllen, 
Märkten, Gewäſſsern, Fiſchereien, Mühlen, Wäldern und 
allem sonstigen Zubehör der Meter Kirche und dem Biſchof 
Adalbert zum Geſchenke und bedrohte jeden, der den Besitz 
anfechten würde, mit einer Buße von 100 Pfund Gold. 
Mit dieſer Schenkung stimmt eine Nachricht aus dem 
Anfang des folgenden Jahrhunderts überein. Wie die 
Annalen des Klosters Altaich berichten, belagerte und 
eroberte der deutsche König Heinrich Il. im Jahre 1009 
die Burg Saarbrücken, die im Besitze des dem König 
widerſtrebenden Biſchofs von Metz war. 
Heinrich II. ſcheint die Burg damals dem Biſchof ent- 
zogen zu haben; denn wir finden ſpäter den Herzog 
Friedrich von Niederlothringen im Lehnbeſitz derselben. 
Er trug die Burg aber nicht vom Bistum Met, sondern 
vom König zu Lehen. Im Jahre 1046 verlieh König 
Heinrich Ill. auf Fürbitte ſeiner Gemahlin Agnes, dem 
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