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Interdikt belegt ſeien, die Meſſe leſen zu laſſen; ferner
trug er dem Abte von Riésval und dem Dekan von
St. Arnual auf, daß in den Klöstern Borrebach und Neu-
weiler je eine von dem Grafen zu bezeichnende Person
als Mönch aufgenommen werden solle. Dieſen Aufenthalt
in Avignon benutzte Graf Johann auch im Interesse
ſeiner beiden Städte.
Im Jahre 1330 begleitete Graf Johann mit den Grafen
von Leiningen, Zweibrücken und Vianden den Böhmen-
könig auf der Reiſe nach Kärnthen und Tirol, auf welcher
des leßteren Sohn Johann Heinrich ſich mit der Erb-
gräfin Margarete Maultaſch, der Tochter Herzog Hein-
richs von Kärnthen, vermählte, eine unglückliche Ehe,
deren eigenmächtige Trennung durch König Ludwig dieſem
die Feindſchaft der Luxemburger zuzog und die Erhebung
des Gegenkönigs Karl IV. zur Folge hatte.
Von Tirol aus leiſtete König Johann einem Rufe der
Bewohner von Brescia Folge und stieg nach Oberitalien
hinab, um in dem von Parteiungen zerriſſenen Lande
die Ordnung herzuſtellen und zugleich seine Unter-
nehmungsluſt zu befriedigen. Als aber König Johann
von den Städten Parma, Reggio, Modena u. a. Besitz
ergriff, rief dies Vorgehen den Widerſpruch nicht nur
des Kaiſers, ſondern auch des Papstes hervor; daher
ſandte König Johann die Grafen von Saarbrücken
und Leiningen nach Avignon, um denſelben zu beſchwich-
tigen. Wir dürfen danach annehmen, daß Graf Johann
den Böhmenkönig auch nach Italien begleitet und ſomit
den Boden Welſchlands zum zweiten Male betreten habe.
Die Audienz der beiden Grafen bei dem Papſte fand am
28. März 1331 statt; es iſt uns noch das Konzept ihrer
lateiniſchen Ansprache erhalten, die ſie an den Papſt
gehalten. König Johann ſchlug als Schiedsrichter für
etwaige Streitpunkte seinen Schwager, den König von
Frankreich, vor, und es kam bald nachher zu dem Ab-
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