Full text: Die Entstehung der Grafschaft Saarbrücken und ihre Geschichte bis auf Graf Johann I. (2)

40.2. 
Am 11. Februar 1216 war Graf Simon mit ſeinen Ver- 
wandten auf einem Hoftaäge Friedrichs II. zu Hagenau: 
HNMittlerweile hatte Papſt Jnnocenz UI. die Chriſten- 
heit zur Befreiung des heiligen Grabes aufgerufen, und 
an seinem Krönungstage in Aachen legte König 
Friedrich II. mit vielen Großen seines Reiches, unter denen 
ſich, wie erwähnt, auch Simon von Saarbrücken befand, 
das Kreuzzugsgelübde ab. Das lateraniſche Konzil (No- 
vember 1215) setzte den Beginn der Kreuzfahrt auf den 
1. Juni 1217 fest; eine Bulle des Papstes machte diesen 
Beſchluß auch den Kreuzfahrern der trieriſchen Kirchen- 
provinz bekannt; er gebot einen allgemeinen Landfrieden 
auf vier Jahre, erklärte die Kreuzfahrer als frei von allen 
Lasten und Abgaben, nahm ihre Güter unter seinen Schutz 
und bestellte besondere päpstliche Bevollmächtigte, u. a. 
den Meister Konrad von Marburg. Dieser Aufruf übte 
eine mächtige Wirkung aus. Im Frühling des Jahres 
1217 fuhren die rheiniſchen und friesiſchen Kreuzfahrer 
auf einer Flotte, die an 300 Segel zählte, unter der 
Führung der Grafen Georg von Wied und Wilhelm von 
Holland nach Liſſabon, von wo aus sie Kämpfe mit den 
spanischen Mauren unternahmen, und erreichten im Früh- 
jahr 1218 die Feſtung Akkon. Hier wurde ein Angriff 
gegen Ägypten, den Sitz der Macht des Jeruſalem be- 
herrſchenden Sultans, beſchloſſen, und am 29. Mai 1218 
landeten die ersten christlichen Schiffe bei der feſten Stadt 
Damiiette , wo die Chriſten ihr Lager aufschlugen. Graf 
Sim ön von Saarbrücken war es, der von den erſten 
hier eingetroffenen Kreuzfahrern zum Führer (capitaneus) 
gewählt wurde. Einige Zeit ſpäter erſt kamen der König 
Johann und der Patriarch von Jeruſalem, Herzog Leopold 
von Öſterreich, die Grafen von Holland und Wied und 
die drei Hochmeiſter der Templer, Johanniter und Deutſch- 
herren mit vielen Tauſenden von tapfern Kriegern. Die 
erste Tat war die Besſtürmung des sogenannten Ketten- 
turmes, der auf. einer Insel mitten im Nil ftüaüt wat 
LXII 
 
	        
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