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entſproß eine einzige Tochter, wiederum Agnes geheißen,
die dem Herzog Otto Il, dem Erlauchten, von Bayern
die Hand reichte und die Pfalzgrafschaft an das Haus
Wittelsbach brachte. So wurde die Saarbrücker
Grafentochter die Stammutter des bayriſchen
Königs hauſes.
Die Tochter Simons II., Giſ ela, war vermählt mit
dem Wildgrafen Konrad II., deſſen Geschlecht auf der
Kirburg bei Kirn und auf Schloß Dhaun hauſte. Ihre
Besitzungen kamen ſpäter durch weibliche Vererbung an
die Rheingrafen, die ſich nun Wild- und Rheingrafen
nannten und ihren Hauptſitz auf dem Rheingrafenſstein
bei Kreuznach hatten. Von seiner Gemahlin standen dem
Wildgrafen Konrad verſchiedene Gerechtſame im Saar-
brückſchen zu, u. a. das Patronat der Kirchen zu Blitters-
dorf und Lisdorf, welches er 1220 der Abtei Wadgaſsſsen
ſchenkte.
Die Söhne Simons II., Simon II]. und Friedrich,
ſcheinen die Saarbrücker Beſißzungen anfangs gemein-
ſchaftlich beseſſen zu haben.
In dem Thronſtreit, der im Jahre 1198 zwiſchen dem
Staufer Philipp von Schwaben und dem Welfen Otto IV.
ausbrach, blieb das Saarbrücker Grafenhaus dem ver-
wandten staufiſchen Hauſe treu, während zahlreiche links-
rheiniſche Dynaſten ſich durch Ottos Kriegsglück bewegen
ließen, zu diesem überzutreten. Papſt Innocenz III., der
ſich für den Welfen entſchieden hatte, ſuchte die Grafen
von Saarbrücken und Zweibrücken im Jahre 1201 für
den von ihm anerkannten König Otto zu gewinnen. Er
ſcheint aber damit keinen Erfolg gehabt zu haben, da
wir einen Grafen von Saarbrücken im Jahre 1206 am
Hoflager König Philipps zu Speier finden. Nach der
Ermordung des Staufers im Jahre 1208 versöhnten ſich
die Parteien, und Otto IV. wurde allgemein als der
rechtmäßige König anerkannt. Als er im Sommer des
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