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und Kranke fanden dort Hilfe und Pflege, unſchuldig
Verfolgte die letzte Zuflucht. Dieſe Schenkung des Grafen
Friedrich wurde noch im Jahre 1135 vom Erzbiſchof
Alhero von Trier bestätigt und das Kloster mit besonderen
Vorrechten ausgestattet. Hier wohnten fortan Brüder,
die der von dem heiligen Norbert, dem Stifter des Prä-
monſtratenſerordens, gegründeten Gemeinſchaft an-
gehörten. Ihr erſter Abt war Wolfram. Das. Kloſter
wurde bald mit mannigfachen Schenkungen bedacht, ſo
von Graf Friedrich mit einem Allod in Ensheim, vom
Graf Sigebert von Werd mit einem Gute in Burgalben
(Pfalz). Die päpstlichen Beſtätigungsurkunden von 1152,
1179 und 1197, zeigen den ſchnell wachſenden Reichtum
des Kloſters. Die Grafen von Saarbrücken hatten die
Schirmvogtei des Kloſters.
Graf Friedrich hinterließ drei Kinder, zwei Söhne,
Adalbert und Simon, und eine Tochter Agnes. Die
lettere heiratete den Herzog Friedrich Il. von Schwa-
b en, den Bruder König Konrads II]. und Vater Kaiser
Friedrich Barbaroſſas, und brachte dadurch ihr Haus zu
hohen Ehren. Herzog Friedrich, der nach dem. Tode seines
Oheims Heinrich V. die Hand nach der Krone ausstreckte
und bald nachher ſich gegen König Lothar empörte, war
in erſter Ehe mit der Welfin Judith, der Schwester Herzog
Heinrichs des Stolzen, vermählt. Nach deren Tode führte
er die Gräfin Agnes von Saarbrücken heim. Aus dieser
Ehe ſtammte Konrad, der erſte Pfalzgraf bei Rhein,
der Gründer von Heidelberg.
Adalbert (11.) wurde der Nachfolger seines Oheims
auf dem ersten Biſchofsſitze des Reiches.
Dadurch daß zwei Erzbiſchöfe von Mainz aus dem
Saarbrücker Grafenhauſe hervorgegangen und dieses in
enge Beziehung zu dem ſtaufiſchen Königshauſe getreten
war, hatte ſich die Stellung unserer Grafen ſehr gehoben.
Wir finden den Grafen Simon I. (um 1150) im Besitze
der Vogteien St. Victor, St. Alban und St. Peter zu
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