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brücken und die Zweibrücker Lande), außerdem einen Teil
der lothringiſchen Lehen übernahm, während Sigebert
die elſäsſiſchen Allodien und Lehen erhielt. Dieſer nahm
unter dem elſäſſiſchen Adel eine hervorragende Stellung
ein; er und seine Nachkommen legten sich die Bezeichnung
comites de Alsatia zu; später nannten Sie ſich auch nach
ihrer Burg Werd an der Ill oder nach der Frankenburg
am Eingange des Lebertals. Sigebert II. von Werd er-
hielt 1196 die Landgrafschaft im Elſaß. Von dieſen Grafen
von Werd stammen die Herren von Ochſsenstein und die
Grafen von Rixingen und Forbach ab. Ihre Verwandt-
ſchaft mit den Saarbrücker Grafen wird bewieſen durch
eine Reihe von Schenkungen, die sie dem Saarbrücker
Familienkloſter Wadgassen zugewendet haben, besonders
durch die Schenkung von 1225, die von den verwandten
Grafen Simon von Saarbrücken und Heinrich von Zwei-
brücken untersiegelt iſt.
Graf Friedrich starb kurz vor oder in dem Jahre 1135.
Seine Witwe Gisela und ihr Sohn Simonlur) ſchenkten
nach dem letzten Willen des Verstorbenen zum Heil seiner
und ihrer Seelen ihr Erbgut und die Kirche zu Wad-
gaſſen mit allen Rechten, die Ministerialen aus-
genommen, dem heiligen Petrus, d. h. der Trierer Kirche,
mit der Bestimmung, daß dort eine Kirche zu Ehren der
Jungfrau Maria gegründet, und daß Brüder nach der
Regel des heiligen Auguſtinus dortſelbſt leben ſollten.
Die Geistlichkeit des Mittelalters verstand es vortrefflich,
das oft beſchwerte Gewissen der Grafen und Herren des
Landes durch Hinweis auf das ewige Seelenheil zu er-
ſchüttern und zu frommen Stiftungen anzuregen, die in
jenen wilden Zeiten recht ſegensreich wirkten. Zahlreiche
Pfarreien wurden von den Klöstern aus bedient, Arme
1) Der Name Simon, der in der Saargegend als Familienname
vielverbreitet iſt, iſt nicht etwa biblischen Ursprungs, sondern der franzö-
sierte deutſche Name Sigmund, wie die zuweilen vorkommende Form
Simundus beweiſt.
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