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aber zweifellos viel älter. Weitere urkundliche Zeugniſſe
besitzen wir nicht.
Der kirchliche Mittelpunkt unserer Gegend war das
ganze Mittelalter hindurch das Stift St. Arnual. Leider
ſind die Nachrichten über die ältere Geſchichte dieſer Kirche
sſehr dürftig und lückenhaft.
Ihren Namen verdankt dieſelbe dem Biſchof Arnualdus
von Metz, von dem die Metzer Biſchofsgeſchichte des Paulus
Diakonus nur zu berichten weiß, daß er der 27. Biſchof
und zwar der Nachfolger ſeines Oheims Agiulf, eines
Enkels (Tochterſohnes) Königs Chlodwigs, geweſen und
acht Jahre und einen Monat dieſe Würde bekleidet habe.
Sein Tod iſt vor das Jahr 608 zu setzen, da in dieſem
ſein Nachfolger Pappolus nachweislich ſchon regierte; als
Todestag wird der 9. Oktober genannt. An dieſem Tage
wurde früher in dem Dorf St. Arnual die Jahresmeſsse
gehalten. Die örtliche Überlieferung erzählt, daß Arnuald
in die Heidenkapelle am Halberg ſich zurückgezogen, die
noch heidniſchen Bewohner der Gegend zum Christentum
bekehrt und in der Nähe die erſte Kirche unserer Gegnd
gebaut habe, die den hl. 12 Aposteln geweiht worden ſei.
Auch ſoll er dort eine Gemeinſchaft von Geistlichen ge-
stiftet haben.
Es fehlen nun für einige Jahrhunderte die Nachrichten
völlig. Das einzige Zeugnis für die weitere Geſchichte von
St. Arnual ist das Geſchäftsſiegel des Stiftes, welches
einen Stiftsherrn zeigt, der das Bild einer Kirche auf
den nach vorn gestreckten Händen trägt und diese als
Geschenk darzubieten ſcheint. Die Umſchrift lautet: sigillum
ecclesie Sancti Arnualis ad causas. Odacrus fundator. Der
Gebrauch des Siegels ist ſeit dem 15. Jahrhundert nach-
weisbar, doch geht die Entstehung desſelben offenbar
auf eine viel frühere Zeit zurück.
Dieſer Odaker iſt höchſt wahrſcheinlich derſelbe, welcher
im Jahre 893 als Graf des Bliesgaues genannt wird
und zugleich Graf im Ardennergau und in Trier war.
RRR