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gehalten und ſich durch Brief und Siegel bestätigen laſſen;
daher bilden kirchliche Schenkungen fast allein die urkund-
lichen Lichtpunkte in jener dunkeln zeit.
Durch die Taufe Chlodwigs war der Biſchof Remigius
von Reims zu besonderem Ansehen bei dem Könige ge-
langt, und es war ſelbstverſtändlich, daß der König ſseine
Dankbarkeit durch reiche Schenkungen an die Reimſer
Kirche betätigte. Nach dem Reimſer Geſchichtſchreiber
Flodoard (894-966) hat der Biſchof Remigius den Hof .
Berna von den Franken, d. h. von dem Könige zum Ge-
schenk erhalten und dieſen Besſit durch Ankauf großer
Waldungen im Wasgau erweitert. In diesen legte er
zwei Höfe, Cosla und Gleni (Kuſel und Alten-Glan)
an und bevölkerte ſie durch Bewohner des benachbarten
Berna. Diesſe Anſsiedler hatten als Abgabe alljährlich
aus ihren Wäldern das Pech für die Weinfäſſer der
Reimſer Geistlichen zu liefern. Nach dem Testament des
Remigius, welches Flodoard ebenfalls überliefert hat, ge-
hörte Berna schon vor Remigius dem Bistum Reims, und
Chlodwig ſchenkte nach seiner Taufe dem Biſchof Re-
migius zwei Höfe in der Nähe von Berna, die der
König dieſem zu Ehren Biskofesheim nannte. In einer
Urkunde Kaiser Karls Ill. vom Jahre 884 werden beide
Höfe, Berna und Biskofesheim, ebenfalls zuſammenge-
nannt und beider Lage durch den Zuſatz „im Roſſelgau“
näher beſtimmt. Da nun auch St. Arnual, wie wir aus
einer ſpäteren Urkunde wissen, im Roſselgau lag, so iſt
es keinem Zweifel unterworfen, daß dieſer Ort Biskofes-
heim unſer Biſchmisheim ist, deſſen Besiedelung noch
in die Römerzeit hinaufreicht. Hier hatte das von Reims
aus gegründete Kloſter Remigiusberg bei Kuſel bis ins
16. Jahrhundert Gefälle, die allmählich von den Grafen
von Saarbrücken erworben wurden. Nun iſt freilich das
Teſtament des Remigius als gefälſcht erwiesen; man
empfand eben in Reims ſpäter das Bedürfnis, die weit
entlegenen Besitzungen der Kirche gegen die Gelüste der
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