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Der Stifter des Denkmals hieß alſo Maior und war der
Sohn des Magiatus. Der Name des Vaters iſt galliſcher
Herkunft, während der Sohn ſich ſchon mit einem römi-
ſchen Beinamen bezeichnet.
Auch auf die Lebensweiſe der Bewohner blieb die
römiſche Herrſchaft nicht ohne Einwirkung.
Das Land war arm an Städten, auch Dörfer gab es
wohl nicht allzuviele, da die Großgüterwirtſchaft vor-
herrſchte und der Bauernsſtand infolge harten Druckes
ſehr geſchwunden war; dagegen finden ſich überall zer-
streute Hirtenwohnungen und dazwiſchen die Landhäuſer
der größeren Grundbesitzer, wie in Güdingen, Klein-
blittersdorf, Pachten, Ruhlingen, Beckingen, Fitten, Nied-
altdorf, Mettlach uſw. Dieſe Villen, meiſt in den Tälern
der Saar und ihrer Nebenflüſſe an ſonnigen Abhängen
nach Süden gelegen, waren mit dem Komfort der
damaligen Zeit ausgestattet. Mosaikfußböden, Marmor-
bekleidung, Wasserleitungen, Badeeinrichtungen, heizbare
Räume mit Glasfenstern und Säulenhallen fehlten nicht.
Die ausgedehnten Jagdgehege des galliſchen Adels und
die keltiſchen Hunde waren bei den Sportsmännern jener
Zeit ſehr geſchätt. Auf den Küchenzettel der damaligen
Landedelleute laſſen Eberzähne, Hirſchgeweihe und
Schneckenhäuſer schließen, die in der Villa von Furſch-
weiler (Kreis St. Wendel) ſich gefunden haben. Die Groß-
grundbeſitzer betrieben die Wirtſchaft teils durch Sklaven,
teils durch freie Pächter oder halbfreie Kolonen, die
einen Teil des Gutes gegen eine Abgabe bewirtſchafteten.
Diese Kolonen bestanden zum Teil aus gefangenen Bar-
baren, Germanen oder Sarmaten. Auf den Monumenten
von Neumagen und Arlon ſehen wir mehrfach den Moment
dargestellt, wo die Kolonen in der eigenartigen gallischen
Tracht, einem Mantel mit Kapuze, dem am Schreibtiſch
ſitenden Gutsherrn ihre Pacht teils in Geld, teils in
Naturalien entrichten; der eine bringt ein Schaf, ein
XZ