gehauen; dieſe führen auf einen ſchmalen Felsvorſprung,
deſſen Rückwand, wie es ſcheint, abgeſchroten ist. Diese
Treppe läßt ſich nur durch die Annahme erklären, daß an
dieser Felswand sich ein heidniſches Bild befand, das
zerstört worden ist. Schröter (Il 146) hat in der Fels-
wand eingehauene Furchen entdeckt, die zur Einlage von
Wänden (Dachgebälk) gedient zu haben ſcheinen. Zu dieſen
Felsenheiligtümern iſt auch das Mithrasdentmal bei
Schwarzerden im Kreiſe St. Wendel zu rechnen. Auf
einer Felswand, vor der ſich ein hölzerner Vorbau be-
fand, iſt der stiertötende Gott in der bekannten Weiſe
dargestellt. Der Mithraskultus wurde durch die ſyriſch-
afrikaniſche Kaiſerfamilie des Septimius Severus (193 bis
235) in die römiſche Welt eingeführt und durch Theodoſius
den Großen (f 395) ausgerottet. Auch die ägyptiſchen
Kulte der Isis, des Serapis und des Jupiter Ammon
ſind bezeugt. Ein für den galliſch-römiſchen Kultus sehr
bezeichnendes Denkmal hat ſich am heiligen Bronn an
der Merle, einem Nebenflüßchen der Roſſel (zwiſchen
Merlenbach und Spittel), gefunden: eine Büſte der galli-
ſchen Göttin Sirona, die als Beſchützerin der Quellen
galt. Das Bild ist in einer hufeiſenförmigen Niſche als
Relief ausgehauen, eine ziemlich rohe Steinmetzenarbeit.
Die Geſsichtsbildung dieser mit dem Lichtgott Apollo ver-
ſchwisterten Göttin iſt plump und barbariſch; das Haar
fällt in dicken geradlinigen Strähnen von der niedrigen
Stirn auf die Schultern herab, der Hals iſt mit einem
doppelten Halsring geschmückt. Auf der vierſeitigen Baſis
befindet ſich die Inschrift:
DRAR Hops . utot MAGIATI FILIVS
. 8. L. M.2)
1) rotum solvit libens merito, d. h. der Göttin Sirona erfüllte
:ier er Ältere), Sohn des Magiatus, willig und nach Verdienst sein
sere