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Spicherer Höhen entlang durch das Arnualer Weihertal
nach der Saar, die ſie auf einer Brücke überſchritt, und
ging auf dem rechten Saarufer zunächſt bis zur Schaf-
brücke, von da auf dem rechten Ufer des Scheidter Baches
nach Rentriſch und weiter durch die Pfalz nach Mainz.
Dieſe Straße wurde noch im Mittelalter benutzt und
Königsstraße (via regalis) benannt. Die Reste der Brücke
waren noch im Anfang des vorigen Jahrhunderts bei
niedrigem Waſserſtande ſichtbar; die lezten Quadern der
Pfeiler wurden erſt im Jahre 1858 und bei der Kanali-
ſierung der Saar in den Jahren 1862 und 1863 beseitigt.
Im letzteren Jahre ſah man bei niederem Waſssſerſtande
unterhalb der Steinpfeiler die Reste einer Pfahlbrücke.
Diese. war vielleicht ſpäter durch den steinernen Bau
erſetßt worden.
An dieſer Brücke lag auf der rechten Saarſeite am
Fuße des Halbergs eine ansehnliche Niederlaſſung, die
man durch zahlreiche Funde festgestellt hat.
In unmittelbarer Nähe dieſes römiſchen Weilers be-
findet sich an der Westſeite des Halbergs die Heiden-
kap elle, eine Felsgrotte, in der die Bewohner der am
Fuße des Berges gelegenen Niederlaſſung ihre Andacht
verrichteten. Das dort befindliche heidniſche Jdol wurde
jedoch durch christlichen Glaubenseifer zerstört. Nach .der
mündlichenÜberlieferung entfaltete hier (um das Jahr 600)
der heilige Arnaldus von Metz ſeine Wirkſamkeit; ſpäter
wurde der Halberg zu einem fürsſtlichen Parke umgeſchaffen
und dabei durchgreifende Veränderungen vorgenommen,
ſo daß wir über die urſprüngliche Anlage nur Ver-
mutungen äußern können.
Dieser Weiler am Halberg iſt durch den Saarübergang
und die Kreuzung zweier Straßen entstanden. Ein zweiter
Verkehrsweg nämlich ging vom Halberg über Brebach
und Güdingen nach Saargemünd, andererſeits in der
Richtung der heutigen Mainzerſtraße und des Eſelspfades
über die jetzige Gerber- und Bahnhofstraße und stieß hier
Ruppersberg, Geschichte des Saarbrücker Landes. k. 2 XVII