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sachen, Ringe und Spangen, Töpfe und Schüſſeln von
gröberem und feinerem Ton, Glasgefäße aller Art uſw.,
dazu eine Menge römiſcher Kaiſermünzen bis auf Arca-
dius, weiter eine Schmiede mit Amboß und Einrichtung
für den Blasebalg, in der Nähe eiſerne Ketten, Hacken,
Meißel, auch ein acht Pfund schwerer Bleiklumpen. Der
beachtenswerteste Fund bestand in einem steinernen Relief.
In einer Nische steht die 60 em hohe nackte Gestalt des
Merkur, auf dem Kopfe den Flügelhut, in der Rechten
den Heroldſtab; auf dem linken Arme, über den der
Mantel von der Schulter herabhängt, trägt er das
Bacchuskind. Auch sonst findet ſich zierliche Steinhauer-
arbeit, eine Epona, die Göttin der Pferde- und Maul-
tiertreiber, ein Faun u. a.; in eine Wand des Hauſes
war ein Stein mit einer Inſchrift eingemauert, darunter
eine Schaufel; wahrscheinlich ein Grabstein. Auf der Nord-
seite befand ſich neben einem Turme eine Wachtſtube mit
Schießſcharten, darunter ein Keller. Dort fand ſich nur
grobes Geſchirr und wenige Münzen; einige Lanzen und
Pfeilſpien beweiſen die militäriſche Bestimmung des
Raumes. Der Waſsserverſorgung dienten drei Zisternen.
Vor dem Ostausgange entdeckte man ein Gräberfeld, in
dem zahlreiche Grabſteine, Waffen und Glasgefäße ge-
funden wurden. Halten wir dieſe Funde mit der Tatsache
zuſammen, daß am Fuße des Herapels die römiſche Heer-
straße von Metz nach Mainz führte, von der hier eine
Seitenſtraße über die Kadenbronner Höhe nach Saar-
gemünd und eine andere in das Roſſeltal abwärts ſich
gabzweigte, so ergibt ſich, daß an dieſer Stelle der wichtigste
militäriſche Stützpunkt unserer Gegend ſich befand, der
wahrſcheinlich vom Anfange des 4. Jahrhunderts n. Chr.
bis zum Ende der Römerherrsſchaft durch eine Beſatzung
geſchützt wurde.
Am Fuße des Herapels führte, wie erwähnt, eine
Römerstraße, vielleicht ſchon ein altgalliſcher Verkehrs-
weg, von Metz her über Forbach, sſodann am Juße der
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