Febr.: Im Saargebiet wurden heute früh 8 Uhr
mehrere Erdstöße (tektonis<Ges Beben) wahr-
genommen. Schäden wie im nördlichen S<warz-
wald sind nicht zu verzeichnen.
Febr.: Eine Derordnung der Regierungskommis-
sion verbietet zwar die Errichtung von Einheits-
preisgeshäften, allerdings mit der Einschrän-
kung, daß „das Mitglied der R.-K. für wirt-
schaftliche Angelegenheiten Ausnahmen zulassen
kann, sofern die besonderen örtlichen Derhältnisse
dies rehtfertigen“, Die gesamte Kaufmannswelt
des Saargebiets ersum<t die R.-K., dies Hinter-
tür<en zu s<ließen aus volkswirtsc<haftli<hen,
mittelstandspolitis<en, sozialen, steuerpolitischen
und innerpolitis<en Gründen.
Das Saartal in Trauer. Katastrophales Explo-
sionzunglük< in Ueunkir<en. Alle Herzen sind
erschüttert und niedergebeugt von namenlosem
Jammer. -- Ueber das entseßliche Unglück siehe
besonderen Artikel Seite 63,
Febr.: Die 13. Tagung des Bundes der Saar-
vereine wird am 3, September abgehalten. Die
ges<äftlihe Tagung in Bingen, die Saarkund-
gebung am Uiederwalddenkmal.
Febr.: Die Stadtsparkasse gewährt Hausrepara-
turdarlehen. Ausgeseßt ist ein Betrag von 500 000
Franken. Es sollen hiermit notleidenden Hand-
werkern Beschäftigung und Derdienst versc<hafft
werden.
19 JFebr.: Der Candeshauptmann der Rheinprovinz
Dr. Horion in Düsseldorf im Alter von 57 Jahren
gestorben. Mit ihm ist ein warmer Freund des
Saarreviers dahingegangen. Don der Liebe zu
unserer Heimat zeugt das kraftvolle Geleitwort
zum Saarkalender 1932.
Fx
STINE:
---
*
-;
- > ? ie
ib
ÄN unk,
ur nn
„i-
Jedem das Seine
we dhe eo b
,,
be
il
Saarbrücker Marktbhelfer bei der Atempaufe.
Dudweiler, eine kommunistis<e Hohburg im
Saarrevier, verliert bei der gestrigen Gemeinde-
ratswahl die Mehrheit. Es erhielten die Kom-
munisten 16 Siße, die Soz. 2, das Zentrum 10,
die Uat.-Soz. 5, Bürg.-Der. 3, Die Wahlbeteili-
gung betrug 79,1 Prozent.
Febr.: In Sdiffweiler machen sich dur< den
leichtsinnigen französis<en Grubenbau wieder
größere Häusers<äden bemerkbar.
Febr.: Der Oberbürgermeister Dr. Deikes von
fast 2; Wehrheit der Stadtverordneten auf 12
Jahre zum Oberhaupt Saarbrückens wieder-
gewählt. In diesem Akt des Stadtrats darf man
mit Re<t eine Anerkennung der Gesamttätigkeit
des ersten Beamten der Stadt erbliden.
24. Febr.: Die Zahl der Saarbrücker Erwerbslosen
ist im Ianuar von 8099 auf 8511 gestiegen. üm
meisten betroffen sind Bau- und Bauindustrie-
arbeiter mit 2893 Arbeitslosen. -- Die in Saar-
brücken ers<einende soz. „Dolksstimme“ wird auf
Anordnung des Reihsministers des Innern bis
zum 31. Mai im Reiche verboten. Das Derbot
erfolgte wegen eines, die Reihsregierung belei-
digenden Artikels „Der Karnevalskanzler 1933“.
Febr.: Die Regierungskommission hat erst jeßt
dem LCandesrat den Rehnungsabs<hluß für 1930
vorgelegt. Bemerkenswert ist dabei, daß die fran-
zöstsmMe Grubenverwaltung nac< dem Solletat jenes
Jahres an Steuern 29 Millionen Fr. ent-
richten sollte. Um vieles weniger, als sie na?
dem Friedensvertrag zu zahlen verpflichtet ist.
Die Bergverwaltung zahlte aber überhaupt nur
25,9 Millionen. Diese Feststellung genügt.
Aufsehen erregt im ganzen Saargebiet der
Dachweis, daß die „Kreditgenossens<aft für Stadt
und Cand“ in Saarlouis, die sog. „Abstimmungs-
bank“, ein französis<es Propagandaunternehmen
ist. Man wollte dur< gering verzinsliches Geld
die Abnehmer Frankreich politisch gefügig maden,
Kreditentziehung oder Kündigung die UWlittel
hierzu sein. Unter Mitwirkung der
Saarregierung und der Berg-
werksdirektion ist das Institut
ins Leben gerufen worden. Die. Regie-
rungskommission benußt also unsere Steuer-
gelder, um französis<e Propaganda zu finan-
zieren.
JFebr.: Großfeuer im Reichstagsgebäude, das
Werk Kkommunistis<er Brandstifter, Plenarsaal
und Ostseite wurde ein Raub der Flammen!
25.
März 1933.
März: Die Uat.-Soz. widerlegen die von der
Regierungskommission in Genf abgegebene Be-
gründung für das Derbot der SA. und SS.
1. Ein Wahlflugblatt, das den geseßlihen Be-
stimmungen nic<t entsproßen hätte, sei nie
herausgegeben. 2. Haltlos sei ebenso die Behaup-
tung, es seien belastende Sd<riftstüke bei der
Haussuchung im Parteigebäude gefunden worden.
3. Die von der Regierung na< Genf gemeldeten
Einrichtungen der Uat.-Soz. Beoba<ter, Motor-
stürme, Sanitätskorps usw., sind freie Erfin-
dungen. -- Bemerkenswert ist die Tatsache, daß
die internationale sozialistische und kommu-
nistis<e Presse und Organisationen bisher in
aller Ruhe geduldet wurden.
März: Die Regierungskommission verbietet alle
öffentlihen und nichtöffentlichen politischen Der-
sammlungen.
März: Sieg des nationalen Gedankens in der
bei voller Ruhe heiß umstrittenen Reichstags-
x
10.
7