Full text: 1933 (0011)

Der Stotterer an der Zollgrenze. Ein Sclossermeister hatte einem seiner Lehrjungen, 
der eine „schwere Zunge“ hatte, den Auftrag gegeben, zwei Pakete Türschlösser bei einer 
Firma im Saargebiet abzuliefern. Bei der Zollkontrolle wurde er von einem französischen 
Beamten gefragt: „Was aben Sie in diesen Paket?“ „S<l . . Schl . . Schlösser“, gab- der 
Junge zur Antwort. „Und in dieser Paket?“ „A. . S2. . A... Sh..YA.. Schlösser!" 
Das Kinderlose Ehepaar. Im vorigen Saarkalender stand, so schreibt mir ein Be- 
kannter aus O., eine nette Geschichte von einem Saarbrücker Hotelier und seiner kinder- 
losen Ehe. Da will ich do<h von unserem alten Nachtwächter W. ein Pendant liefern. 
Von ihm erzählt man, daß er fünf Jahre nah der staatlichen und kir<lichen Anerkennung 
seines ehelichen Zusammenlebens noch nicht ein einziges Mal Kindtaufe feierte. Er trifft 
unseren ehrwürdigen Pfarrer: „Nun, W., wie geht es denn zu Hause, was macht Ihre 
liebe Frau und die Kinder?“ „Kinner han m'r ken', Herr Parrer!“ „So, so, Kinder 
haben Sie also nicht!“ „Nee, awer wißt Jhr, das is so, ich sin doch hier Nachtwächter, 
nit wohr, un mei Fraa geht uf Arbeit als Taglöhnerin.“ 
- Au! Ein etwas angeheiterter, wohlbeleibter Bürger klettert im Schweiße seines 
Angesichts die Treppen im Aussichtsturm auf dem Schwarzenberg empor und rastet auf 
einem Treppenabsatz in glühender Julihize. In diesem Augenblicke kommt eine Frau 
von oben her an ihm vorbei. Keuchend sagt er: „Wie lange dauert es noh?“ Die Frau, 
die einem freudigen Ereignis entgegensieht, glaubt die Frage an sich gerichtet und ant- 
wortet: „Noch drei Wochen!“ „Was, drei Wochen? nee, das ist mir zu lana!“ Sprach's 
und kletterte prustend herunter. 
Von der saarländisch platonischen Liebe. Eine Dame schreibt mir: „Es ist Markttag 
in Saarbrücken, auf dem weiten Platz herrscht ein beängstigendes Gedränge. J< stehe 
eingekeilt in einer Menge, kann weder rückwärts noch vorwärts einen Schritt tun und 
höre, wie zwei Frauen sich über ihre Familienverhältnisse unterhalten. „Was macht 
denn deine Tochter?“ „Od, ich mag garnit dodevun sc<hwäte.“ „Na, ich weiß doch, sie 
hat ein Verhältnis.“ „Jie, awer er faßt das Ding nur, wie er sagt, vun de platonisch 
Seit uf.“ „Na, mei Gott, wieder so en neumodisc<h Dinges, nu sag' doh, was is denn das 
eigentli?“ „Od, er bezahlt nit!“ 
Heimatbücher 
Unszere Saarheimat im Wandel der Zeiten 
von Rektor Zimmer . . - „Fr. 30,-- 
Eine in knappster Form geschriebene Geschichte des Saargebiets, die 
das nur wirklich Wesentliche und Wertvolle klar herausstellt. Kurz, 
klar und doch erschöpfend ist das Thema behandelt, 
Hofer's Wanderbuch 
bearbeitet von R. R. Rehänek . . . Fr. 18.-- 
Das beste bisher über das Saargebiet erschienene Wanderbuch, Bei 
allen Ortschaften Sind die wichtigsten geschichtlichen Ereignisse und die 
Ortsgeschichte in knapper Form wiedergegeben. 
"7 
Bildwerke: Unzere Heimat 
Mappe 1. Saarbrücken: Türme - Dächer - Höhen 
Mappe 2. Der deutsche Warndt. . . . . Je Fr. 25.- 
Der Lichtbildner Max Wentz stellte in diesen Bildwerken je 15 Photo- 
bilder zusammen, die drucktechnisch glänzend wiedergegeben ind. In 
keiner Familie dürften diese Bildwerke fehlen. Die Mappen werden 
auch in Ganzleinen gebunden geliefert. 
Gebr. Hofer A.-G., Saarbrücken 
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