Full text: 1932 (0010)

Januar. 
Umkrallt das Herz auch Schnee und Eis, 
Ciefinnen quillt in Lieb und Zorn 
Dem deutſchen Lenz zu Cob und Preis 
Ein unergründlich tiefer Born. 
Umfängt auch heut' der Froſt das Tal, 
Er weicht dereinſt des Lichtes Flut; 
Die Sonne kommt aud uns einmal, 
Und alles wird noch wieder gut. 
A.:Z. 
Die „Saar“ Land und Sitz des Völkerbundes. 
Um Srankreich den Grubenbeſitz zu ſichern, 
will Graf de Sels das Saargebiet zum Staat 
des Völkerbundes erklärt wiſſen. 
Saarbrücken ſoll Genf ablöſen. 
„Den Zukunftsſturm im Dölkerleben 
-=- Iſt das nicht jedem ſonnenklar -- 
Ihn wird das ſchöne Ziel beheben: 
Dem Dölkerbund das Cand der Saar! 
Ein eig'ner Staat, o welch" Entzücken, 
So klein, do<H Wlittelpunkt der Welt! 
Dergnügten Sinnes ſieht Saarbrücken 
Diel fremdes Dolk und noh mehr Geld.“ 
Herr Graf, wie ſchön ihr hi2r auch plappert: 
„Du, liebes Saarland, komm, genieß!“ 
Sobald ein Poſſenreißer klappert 
Erſcheint Genuß nicht allzu ſüß. 
Da hätte Frankreich unſ're Gruben, 
Das Dolk wär' jeder Freiheit bar, 
Behandelt wie die böſen Buben, 
Wie's welſche Art von jeher war. 
Das Fangneß, nod) ſo fein geſponnen, 
Es ſ<lüpft euch nie die „Saar“ hinein. 
ES bleibt, was ihr für uns erſonnen, 
Tod) immer trügeriſher Sein.“ 
Da ſ<lägt de Fels die Augen nieder, 
Die Heimat aber ſpöttiſch lacht: 
„La France hat leider einmal wieder 
Die Rechnung ohne uns gemacht." A.Z. 
tr: 
«a.
	        
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