Dieſe Befreiungstaten der Grafen v. Dürckheim zwingen zu um ſo größerer
Anerkennung, als in Frankreich bekannilich erſt 1789 mit der Nationalverfamm-
lung die Verfolgung ähnlicher Ziele begann, und im übrigen die deutſche
Bauernbefreiung erſt 1807 in Preußen mit der Stein-Hardenbergichen Reform
einſeßte.
Der wohlmeinende und kluge Amtmann von Sötern
aber war injener Zeit Johann Jakob Rödling, ein Sproß
unſerer ſaarländiſchen Induſtriellen-Familie, deſſen Name
hier feſtgehalten zu werden verdient.
Michael Barths zweitgeborener Sohn Valentin war einer von denen, die
die Enge der heimatlichen Verhältniſſe in die Fremde trieb. Als gelernter
Schneider kam er nach Saarbrücken und erwarb hier am 28. Februar 1791
das Bürgerrecht und bald darauf die Hand der ſaarländiſchen Luiſe Braun
aus Rockershauſen. Wir finden ſeinen Namen unter der vom „Saarkalender
1925“ .ausgegrabenen und im Fakſimiledruck veröffentlichten Urkunde vom
11. Juli 1815. 345 Bürger, alſo faſt ohne Ausnahme alle Familienväter,
bitten darin flehend, wieder als Deutſche leben zu können und endlich vom
Franzoſenjoc<he befreit zu werden. Ein unvergänglic< Ruhmesblatt, das alle
Tiraden über das Liebäugeln unſerer Vorfahren mit der Trikolore unaus-
löſhlic< Lügen ſtraft. Valentin Barth erwirbt nach dem Frieden im Jahre
1819 als ſogenannter „Hergeloffener“ feinem Geſchlehte den erſten Acker auf
dem Boden Saarbrückens in der „Galgendelle“. Er iſt der Stammvater aller
der Barth, die ſich „alldahieſig“ nennen dürfen und Ahnherr von eini-
gen zwanzig Saarbrücker Familien. Der bekannteſte unter ſeinen
Nachkommen iſt der 1897 als Beigeordneter von Alt-Saarbrücken verſtorbene
Maurermeiſter Ludwig Barth.
Hotel „Naſſauer Hof“ Dudweiler, ehemaliges Jagdſchloß des Grafen zu Naſſau-Saarbrücken.
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