Saarkalender für das Jahr 1930
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Die Phraſe rauſcht auf's neu empor
Und trägt uns dieſen Kantus vor:
„Was dient zu eurer Wirtſchaft beſten,
Das findet ihr allein im Weſten,
Drum bleibt mit uns im Zollverband
Als eurer Wohlfahrt Unterpfand.
Hod) wölbe ſich des Glückes Dom,
Wir wollen, daß ihr autonom
Und ſchenken eu<H ein Parlament,
Oder, was man do ſo nennt.
Regieren, das ma<ht nur Beſchwer,
So laßt's der Treuhand wie bisSher.
Und Genf breit' ſegnend ſeine Hand
Aud) ferner über Dolk und Land.“
Das iſt die neueſte Muſik
Der blau-weiß-roten Republik.
Sie kreiſchen wie ein Kakadu
Und ſ<wäßen ohne Raſt und Ruh,
Sie kohlen an die ganze Welt,
Um ſich zu ſichern -- unſer Geld.
Habt A<h<t! Sie weben ſ<on am Ueß,
Und ſinnen, wie man's Meſſer weß'!
Ein Glück, daß auh zu dieſer Zeit
Mitunter noM Dernunft gedeiht.
Franzoſenkünſte, das iſt klar,
Sie gieren nah der deutſchen Saar,
Die lebt in ihrer Phantaſie
Als welſ<e Beute-Kolonie.
Der Saarbohe mit dem ſteifen Rüden,
Er wird ſich nimmer vor eu< bücken,
Und-das erlebt ihrſic<her niht,
Daßrer dereinſt zu Frankreich ſpricht:
„Marianne. ich bin müd und.zahm,
I< küſſe Ihre Hand, Madame!“
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