Saarkalender für das Jahr 1939
UHundſchau 1929.
Im weiten welſchen Blätterwald
Ein Cocken uns wie Hohn erſchallt,
Man ſ<reit in alle Welt hinaus:
„La France iſt Saarlands Daterhaus!
Es iſt der Deutſchen letter Trumpf
Beſtoh'ner Tumpe trüber Sumpf;
Diel Gelder werden dran geſeßt,
Es iſt das Reih, das ſchürt und heßt.
Das Dolk iſt glücklich, reich und frei
Durd) unſern Schuß vor „Tyrannei“!
Wir wiſſen auch, was wir ihm ſchulden,
Und werden's nie und nimmer dulden,
Daß welſ<er Grenze alte Eiche
Die Heimkehr finde zu dem Reihe!“
Ad), ſie ballern ganz enorm
Ob unſ'res Glückes neuer Form;
Sie fühlen ſ<on erreicht das Siel
Durd<h ſ<öner Worte buntes Spiel.
Wie malen ſie ein Gaukelbild
Dem „Sarrois“ ſo hold und mild.
Sie hören ſchon zu Frankreichs Ehre
Des Saarvolks flehend Miſerere:
„Es wird gar bald die Waffen ſenken
Dor unſ'rer Trikolore Shwenken
Und ſingt mit hoherhob'ner Uäſe,
Für uns entflammt, die Marſeillaiſe!“ --
Sie reden ſich die Lippe wund
Und leichthin kündet es der Mund:
„Mas ſ<erteu<h denn das Daterland,
So nehmt das Heil aus unſrer hand!“
Ein Glück, daß auh zu dieſer Zeit
Mitunter no<4 Dernunft gedeiht.
Ihr habt -- das ganze Saarland la<t --
Die Rechnung ohne Wirt gemadt.
Wie wenn ein Dold) ins Herz ſich bohre,
Iſt uns verhaßt die Trikolore.
Was ſ<windelt ihr von Saarlands Heil,
Ibr-wollt im nur das. Gegenteil.
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