Saarkalender für das Jahr 1930
Die Wahrheit marſciert!
Die Ulationen ſind wie die ſchönen Frauen. Jede hält ſich für unwiderſtehlich.
Das iſt menſ<lich. Frankreich war alſo zu der Hoffnung berechtigt, die Herzen
der Saarbevölkerung zu erobern. I<h glaube jedoch, daß heute jedermann über
dieſen Punkt im klaren iſt. Armand Tharpentier-Paris,
Hod) will mein Schwert ich ſchwingen --
Mein Schwert, das iſt mein Wort --
Es ſoll die Luft dur<dringen
Und ſoll das Unrecht zwingen
Und Lug und Trug an jedem Ort!
Wie hat man do gelogen
Don dir, Land an der Saar,
Du ſei'ſt dem Feind gewogen,
Wo dod) ſtets unverbogen
Und gerade deine Treue war!
Biſt du nicht deutſcher Sitte
Allzeit getreuer Hort,
Spricht man in deiner VNlitte
In Jubel, Trauer, Bitte,
Uicht echtes, deutſches Wort?
„Geh hin und lerne kennen
Das Dolk dort an der Saar!
Du wirſt dic) glükli< nenncn,
Wenn du in Treue brennen
Die Herzen ſiehſt dort immerdar!“
Und du, du Cand der Treue,
Bleib ſtill, verzage nicht,
Sag' dir es ſtets aufs neue:
„Ob aud) der Feind ſie ſcheue,
Die Wahrheit kommt ans Licht!“
Studienrat Friedrich Shön, Pyrit in Pommern.
FERRE w?+-fSwenmmmeenmee
Die Reichsregierung betrachtet es als eine ihrer vornehmſten Aufgaben, die
Löſung der Saarfrage ſorgfältig nach allen Richtungen hin vorzubereiten mit dem
Siel, das Saargebiet entſprecßend dem klar bekundeten Willen ſeiner Bevölkerung
ungeteilt und ohne die geringſte territoriale Beſchneidung mit dem Daterlande
wicder zu vereinigen. Streſemann,