Freiheit und Recht, hat die Druckerpresſe verlaſſen und will wieder
ſeine Wanderung über Land und Meer antreten als flammendes
Zeichen der unvergänglichen Kräfte, die uns durch Zeit und Not zum Lichte
führen. Uraltes Dolkstum vereint ſich hier mit uralter Treue, und ſie iſt es,
die auch den fernen Heimatgenoſſen wie ihr Schatten folgt und ihnen zur hohen
Ehre gereicht. Der Dorwurf, der Deutſche vergeſſe nur zu leicht Land und
Dolkstum in der Fremde, trifft auf die Saarländer nicht zu. Ihnen bleibt die
Heimat ein Heiligtum bis zu dem dunklen Tage, an dem drei Hände Staub
N' 6. Jahrgang des Saarkalenders, der ſaarländiſchen Kampfſschrift für
über ihrem letzten Ankerplatz hingeſegnet werden. Immer wieder muß ich dies
Kleinod in der Seele unserer Landsleute rühmen. Dergesſen haben ſie uns
nicht; Trauer, Zorn, freudige Anerkennung und Troſt ſprechen aus jeder Zeile
ihrer Zuſchriften. Don der inneren Untrennbarkeit heißt es auch hier mit
Recht: „Und das Band, das uns verbindet, iſt kein ſchwaches Roſenband.“
In allen Briefen Wünſche mannigfacher Art, die ich auch in der vorliegen-
den Schrift zu erfüllen verſuchte. Sie bringt nur Beiträge von
Sa arlän dern aus aller Welt. Vergangenes, Gegenwärtiges, ein
buntes Mosaikbild voller Reiz. Auf den besonderen Wunſch unserer Ausländer
führt diesmal die Datenchronik auch die wichtigſten Ereigniſſe aus dem Ruhr-
einfall und der Separatiſten-Bewegung an. Der größte Teil z. B. der nord-
amerikaniſchen Preſſe hat hier aus leicht begreiflichen Gründen vollſtändig
verſagt oder iſt leichthin darüber weggegangen. Auch die fernere Bitte, ein
Lied in ſaarländiſchem Dialekt mit leicht ſangbarer, volkstümlicher Melodie
zu bringen, iſt durch das Entgegenkommen des als Sprachforſcher bekannten
Landsmannes, Studienrat Fri e d r i ch S ch ön - Pyritz, erfüllt.
Mit besonderer Freude werden alle das Leitmotiv des Buches begrüßen,
das. in e i n Wort gedrängt, unſere Seele umſchließt und den Angelpunkt
unſeres Kampfes bildet. Gen er a l Gr af v. Le tt o w- V or be c< ſchrieb
es für ſeine Heimat nieder, Troſt, Mahnung und Sehnſucht zugleich umfassend:
„Ueber alles das Daterland!“ Der unvergeßliche Derteidiger Deutſch-Oſt-
cfrikas, einer der edelſten Söhne seiner Daterſtadt Saarlouis, ſah mit heller
Freude den unverzagten Mut und das Ringen der Heimat um das Glück einer
î deutſchen Zukunft. Eins tut not, ruft er uns und mit uns allen Deutſchen zu,
î die volle Hingabe an die geiſtige Gemeinſchaft und nationale Einheit des
Reiches. Trotz Zuſammenbruch und Machtſpruch wird uns gewiß der einige