Full text: 6.1928 (0006)

  
  
Freiheit und Recht, hat die Druckerpresſe verlaſſen und will wieder 
ſeine Wanderung über Land und Meer antreten als flammendes 
Zeichen der unvergänglichen Kräfte, die uns durch Zeit und Not zum Lichte 
führen. Uraltes Dolkstum vereint ſich hier mit uralter Treue, und ſie iſt es, 
die auch den fernen Heimatgenoſſen wie ihr Schatten folgt und ihnen zur hohen 
Ehre gereicht. Der Dorwurf, der Deutſche vergeſſe nur zu leicht Land und 
Dolkstum in der Fremde, trifft auf die Saarländer nicht zu. Ihnen bleibt die 
Heimat ein Heiligtum bis zu dem dunklen Tage, an dem drei Hände Staub 
N' 6. Jahrgang des Saarkalenders, der ſaarländiſchen Kampfſschrift für 
über ihrem letzten Ankerplatz hingeſegnet werden. Immer wieder muß ich dies 
Kleinod in der Seele unserer Landsleute rühmen. Dergesſen haben ſie uns 
nicht; Trauer, Zorn, freudige Anerkennung und Troſt ſprechen aus jeder Zeile 
ihrer Zuſchriften. Don der inneren Untrennbarkeit heißt es auch hier mit 
Recht: „Und das Band, das uns verbindet, iſt kein ſchwaches Roſenband.“ 
In allen Briefen Wünſche mannigfacher Art, die ich auch in der vorliegen- 
den Schrift zu erfüllen verſuchte. Sie bringt nur Beiträge von 
Sa arlän dern aus aller Welt. Vergangenes, Gegenwärtiges, ein 
buntes Mosaikbild voller Reiz. Auf den besonderen Wunſch unserer Ausländer 
führt diesmal die Datenchronik auch die wichtigſten Ereigniſſe aus dem Ruhr- 
einfall und der Separatiſten-Bewegung an. Der größte Teil z. B. der nord- 
amerikaniſchen Preſſe hat hier aus leicht begreiflichen Gründen vollſtändig 
verſagt oder iſt leichthin darüber weggegangen. Auch die fernere Bitte, ein 
Lied in ſaarländiſchem Dialekt mit leicht ſangbarer, volkstümlicher Melodie 
zu bringen, iſt durch das Entgegenkommen des als Sprachforſcher bekannten 
Landsmannes, Studienrat Fri e d r i ch S ch ön - Pyritz, erfüllt. 
Mit besonderer Freude werden alle das Leitmotiv des Buches begrüßen, 
das. in e i n Wort gedrängt, unſere Seele umſchließt und den Angelpunkt 
unſeres Kampfes bildet. Gen er a l Gr af v. Le tt o w- V or be c< ſchrieb 
es für ſeine Heimat nieder, Troſt, Mahnung und Sehnſucht zugleich umfassend: 
„Ueber alles das Daterland!“ Der unvergeßliche Derteidiger Deutſch-Oſt- 
cfrikas, einer der edelſten Söhne seiner Daterſtadt Saarlouis, ſah mit heller 
Freude den unverzagten Mut und das Ringen der Heimat um das Glück einer 
î deutſchen Zukunft. Eins tut not, ruft er uns und mit uns allen Deutſchen zu, 
î die volle Hingabe an die geiſtige Gemeinſchaft und nationale Einheit des 
Reiches. Trotz Zuſammenbruch und Machtſpruch wird uns gewiß der einige
	        
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