Full text: 1928 (0006)

Saarkalender für das Jahr 1928 
feuer eine Beschädigung erlitt, die die Insaſſen zur Landung zwang. Führer’ und Be- 
obachter kamen ohne starke Verletzungen zur Erde, wo sie von herbeieilenden Soldaten in 
Empfang genommen und als Gefangene abgeführt wurden. 
Sechs Bomben wurden am Abend des 30. Oktober 1917 auf die Hütte abgeworfen, 
die ca. 48 000 Mark Schaden machten. 
Mehrere Morate war nun kein Angriff zu verzeichnen, wohl wurden 40 mal in der 
Folge Flieger gemeldet und öfters gesichtet; sie ließen Völklingen jedoch in Ruhe. Der 
erſte Angriff nach stark sechs Monaten erfolgte in mondheller Nacht vom 22. auf 23. Mai 
1918 auf die Hüttenanlagen; es wurden nur drei Bomben geſschleudert, von denen eine 
drei Hütten ang eh örig e tödlich verletzt e und zwar zwei Mädchen, Antonie 
Buße aus Völklingen und Klara Schröder aus Reisweiler, wie auch den Schloſſer Wilhelm 
Erbel aus Heusweiler. Dieſe waren gerade auf dem Wege von der Arbeitsſtelle zum 
Fliegerunterſtand. Bombenſplitter trafen einen in der Nähe des Bahnhofes haltenden 
Lazar ettzug, wobei ein Bremſ er und eine Krancgkenſfchweſter den 
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Nach dem 2. Angriff niedergegangenes Torpedogelchoß. 
To d fanden. Ob sich das Gerücht bewahrheitete, es seien auch einige Soldaten getötet 
worden, konnte nicht festgestellt werden. Der Schaden der Hütte wird mit ca. 35 000 Mark 
angegeben. Diesmal erhielten auch vier Geschoſſe tie nchen Bou s er Werk e Im 
Walde auf der Bous er H öh e gingen in den Mittagsstunden des 26. Mai zehn Bomben 
nieder. Die in den nächsten Tagen durchziehenden Flieger ließen Völklingen ungeschoren 
und Angriffe erfolgten in den nächsten Tagen lediglich auf Dillingen, Conz bei Trier uſw., 
und zwar mehrmals. 
In der Nacht vom 30. Juni auf 1. Juli 1918 wurden trotz heftigſter Abwehr auf die 
nahe Grube H o st e n b a ch Bomben abgeworfen. Die verſchiedenen Gruben wie Hoſten- 
bach und Velfen waren bekanntlich während der ganzen Zeit der Fliegerangriffe begehrte 
Angriffspunkte. Trotzdem z. B. auf Grube Velsen Kriegsgefangene beſchäftigt waren, 
hätte ein Bombenabwurf denselben beinahe das Leben gekoſtet, da die Bombe in den 
Aufenthaltsraum einschlug. Starke Abwehr und Angriffe der Kampfflieger machten in 
ven nächsten Tagen dem Fliegerbeſuch schwer zu schaſfen. Trotzdem erfolgte ein heftiger 
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