Saarkalender für das Jahr 1928
16 Fliegermeldungen erfolgten in der nächſten Zeit, aber keine Angriffe. Wohl trat
die Abwehr öfters in Täligkeit; sie war inzwiſchen auch verſtärkt worden durch drei
weitere Batterien, eine bei Fürſten h auſ en, eine bei G ei s la ut er n und eine auf
dem kleinen Kreuz berg bei Völklingen. Daß die Zahl der Angriffe verhältnis-
niäßig gering blieb, hat offenbar seinen Grund dorin, taß auf der Hütte ein Of fizier-
Berg eltungslager eingerichlet war. Zweifellos hatten die Insaſsen dieser Stätte
Gelegenheit gefunden, den Franzoſen von ihrem Hüttenaufenthalt Kenntnis zu geben und
um die nötige Rücksicht ersucht. Daß irgendwie eine Fühlung aufrechterhalten wurde,
. bewies deutlich die am 24. September 1917 erfolgte Aufhebung des Lagers. Kaum war
ſie erfolgt, als auch schon erneute heftige Angrifse das Versſäumte nachzuholen trachteten.
So erſchien bereits am 2. Oktober 1917, in der Mittagsſtunde, ein feindliches Geſschwade:
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Beim erſten Fliegerangriff niedergegangene Bombe in Burbach, Waldftraße.
und warf 58 Bomben abr ſsie fielen teilweiſe in den Bereich der Hütte, wenig Schaden
verurſachend; eine größere Anzahl fiel jedoch auf den Ort Völklingen und beſchädigle
mehrere Häuſer, darunter eins in der Bismarckſtraße, an dem das Trepyenhaus weg-
yeriſſen wurde. Auch Wehrden litt an diesem Tage wieder und sah mehrere Häuser arg
beschädigt. Viele Blindgänger mußten entfernt werden. Den Mut, auf offene Orte ihre
Geſchoſſe zu werfen, hatten die Franzosen wohl, aber den Geiſt, ſich zum Kampfe zu siellen,
brachten diese Herrſchaften nicht auf. Kaum entdeckten sie von Saarbrücken her einige
deutſche Kampfflieger, als sie auch ſchon die Flucht als den besseren Teil der Tapferkeit
erachteten und eiligſt den Rückzug über Dillingen inszenierten. Die unheimlichen Gäſte
wurden von den Deutſchen verfolgt, die ihnen die Antwort auf ihr Vorgehen nicht ſchuldig
bleiben wollten. Diese sollte in den nächsten Tagen nicht ausbleiben und zwar durch
einen glücklichen Treffer eines Abwehrgeſchützes bei dem Ueberfall am Nachmittag des
2.4. Oktober 1917. Am Abend dieses Tages waren die welsſchen Flugzeuge eifrig an der
Urbeit, uns heimzuſuchen, als ein über Wadgassen ſchwebendes Flugzeug durch Granat-
SC LE TOLOR . . .
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