Saarkalender für das Jahr 1928
Krämer’s Eiſenwerk bei St. Ingbert um 1850
Nach einem alten Steindruck.
„Wenn ich einmal der Herrgott wär'!“
Saarländische Varlation. ;
Wenn ich einmal der Herrgott wär',
Da gäb’ es einen Krach;
Ich schleudert’ Blis und Donner her
In Saarlands Ungemach.
Die Szene würd’ zum Tribunal,
unc flücht'ger Raben Schrei
Das Ende küncet vom Skandal,
Und wir, wir wären frei!
Wenn ich einmal der herrgott wär, HüMWenn ich einmal der Herrgott wär',
Mein zweites wäre dies, Mein Maß wär’ längst ſchon voll,
Ich ſchaff' zu aller 6uten Ehr' Ich jagte hundert Teufel her:
Ein neues Paradies. „Holt euch den welschen Zoll
„Die Ehrenlog'“, so tät ich kund, Zu Höllenstrafen ungezählt;
„Der Saar als Himmelslohn, Ihm Sluch unc kein Verzeih'n,
Und drauß am Zaun der Völkerbund Den werft, wo siedend Pech ihn quält,
Unc seine Kommission.“ Auf tauſend Jahr hinein!“
Wenn ich einmal der herrgott wär',
Ein Wunder sollt’ gescheh'n,
Ich ließe dann vom Sels zum Meer
Die Deutschen einig geh'n.
Und ständen sie erft hand in Hand,
Dann windet troß dem Neid
Der Bruderliebe heilig Band
Des Reiches Herrlichkeit. J. 2.
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