Saarkalender für das Jahr 1927.
lezte und zwei Leichtverletzte blieben zu beklagen. Die Getöteten und Derletten wohnten ſämtlich Triererſtraße 36
in dem dem Rentner Louis Groß gehörenden Haus. Das Dach wurde durch den Luftdruck auf die Straße ge-
ſchleudert. Die Verunglückten hielten ſich während des Angriffes im Dachgeſchoß auf. Tot blieben auf der
Stelle der Dienſtnann Johann JIuſtinger und das Kind Luise Luther. Schwer verleßzt wurde die Mutter,
deren Mann an der Front ſtand. Das Haus wurde ſtark beſchädigt, das Dachgeſchoß vollſtändig abgehoben,
Manſarden, wie die Wohnung der erſten und zweiten Etage demoliert. Der Materialſchaden wurde auf 1215 000
Aufnahme von der Fliegerabteilung St. Arnual.
Vor dieſem Hauſe in der Türkenſtraße krepierte am 17. Juni 1917 eine Bombe auf dem Bürgersteig, mit ihren Splittern
alles überſchüttend. Ein Wunder geſchah, da eine ältere, aus dem Fenſter sehende Frau völlig unverletzt blieb
Mark geſchätt. Scherben zahlloſer Fenſterſcheiben in der Nachbarſchaft der Unglücksſtätte und auch ſonſt in der
Triererſiraße bedeckten fußhoch den Bürgerſteig. In der Nähe des Ludwigsparkes krepierte eine Bombe, ſodaß
die Häuſer am Sittersweg zahlreiche Fenſterſcheiben einbüßten. Auf der Burbacher Hütte gerieten zwei Oelfäſſer
in Brand. Der Geſamtſchaden belief ſich hier auf 40 000 Mk.
Am 10. Februar 1917 nachts wurden aus einem Geſchwader acht Bomben geworfen. Die Abwehr feuerte leb-
haft, ſie konnte in jenen Stunden 13 Blindgänger verzeichnen. Man ſ|tellte bei mehreren feſt, daß die Zünder
fehlten. Dier Bomben fielen auf den Bahnkörper, davon zwei in das dadurch ſtark beſchädigte Stellwerk in der
Nähe der Trierer- und St. Johannerſtraße, die bei dem Angriff ſtarken Derluſt an Fenſterſcheiben erlitt.
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