Saarkalender für das Jahr 1927.
E E E a H
Das Herz an der Haar.
Droben steh’ ich am Winterberg
Und schau’ in die blühenden Lande,
Während westwärts ſo blutigrot
Im Feuer die Sonne verbrannte.
Im Nebel lag unken die lärmende Stadt,
Der schweigende Fluß und das Feld,
Und unten lag blutend mein zuckendes Herz
Und sang ſein Leid in die Well:
Mein Land, meine Heimat iſt nicht, wie ihr glaubt
Nur Ware, nur Kohle und Eiſen, :
Um was man die Menſchen betrügt und beraubt,
Die Heimat iſt höher zu preiſen.
Mein Land, meine Heimat iſt pulſendes Blut,
Ist menschliches Wirken und Streben.
Mein Land ist mein Herz, iſt das heiligste Gut,
Das Golt einem Menſchen gegeben.
t Einslmals sitzt ihr am grünen Tiſch
Und feilſcht um des Saarlands Beſlehen:
t nRimmermehr kann die fremde Welt
Y Die fremde Heimat versſtehen.
: Euch selber iſt irgend die Heimat bestellt,
é Es blüht dort das eigene Glück,
Und wandert ihr fort in die weltweite Welt,
é Es ruſt euch die Heimat zurück.
[.:
Mein Land, meine Heimat, die ruft nicht, die ſchreit
Und klagt schon seit Iahren in Tränen
Und bittet und fordert Gerechtigkeit:
Zu Deutschland drängt unser Sehnen.
Mein Land, meine Heimat iſt heiliges Land,
Ist Hoffnung und Liebe und Glauben.
Verflucht sei auf ewig die Räuberhand,
Die mir die Heimat will rauben!
Droben steh' ich am Winterberg,
Und Nacht überflutet die Erde,
Sonne, Sonne, du hohes Licht,
O, mach’, daß es Tag wieder werde!
So dunkel liegt unten die ſchlafende Stadt,
Der ſchweigende Fluß und das Feld,
Und unten liegt blutend mein zuckendes Herz
Und singt ſein Leid in die Welt.
Fritz Bartels - Saarbrücken.
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