Saarkalender für das Jahr 1927.
Deutſchmühlenweiher im Schnee Phot. Wentz, Saarbrücken.
Heilige Nacht, o senke dich nieder, Lange entschwanden Jugend und Lieder,
Stärke den Kinderglauben in mir, Alles versank in der Zeiten Grab.
Tönet noch einmal, ihr frommen Lieder, Heilige Nacht, mit dir die Heimat,
Klinget und singt elner Einsamen hier. Beides zuſammen war Kkindergläück,
Bilder aus meiner Kindheit Tagen, Heiliger Glaube, heilige Einfalt,
Alles lebendig rings um mich kcreift, Kehret noch einmal zu mir zurück.
Laßt mich von ferne mit bangem Zagen Sernab töne das Weltgebrauſe,
Jugend und Heimat verſchönen im Geift. Laßt mich träumen In süßer Ruh’,
Glückliche Zeiten! Ihr kehret nicht wieder, Dann mach ich gerne wle einft zu Hauſe,
Unwiederbringlich ftiegt Ihr hinab. Kindlich vertrauend die Augen zul
Srau Auguft Rahfeld.
Belehrende Erinnerungsblätter.
„Es iſt ein wahrer Jammer, zu ſehen, wie ſehr unſer heutiges Geſchlecht gott- und geiſtesentfremdet iſt und zu
wiſſen, daß ihm alles, aber auch rein alles zum Unheil ausſchlagen muß, solange das Göttlich-Geiſtige verleugnet wird.
Ludwig Hoffmann (Licht aus dem Norden).
; ji ue der Charakter der Bürger ſchafft und erhält den Staat und macht politiſche und bürgerliche §rei t
n.. „Das Wort ,„Deutſchland“ iſt uns eine Verpflichtung.“ Diederichs:
Deutschland iſt die Geſamtheit aller deutſ upfiutender dez:tich denkenden, deutſch wollenden Deutſchen : jjeder
einzelne von uns ein Landesverräter, wenn er nicht in dieſer Einſicht fich für die Eriſtenz, das Glück, die Zukunft des
Vaterlandes in jedem Augenblicke seines Lebens perſönlich verantwortlich erachtet, jeder einzelne ein Held und Befreier,
wenn er es tut. (Paul de Lagarde, 1827~18931.)
Komme, was kommen mag,
Die Stunde rinnt auch durch den rauhſten Tag.
Shakespeare (Macbeth 1. 6.).
Helft euch ſelbſt, nichts anderes" bleibt übrig! Schiller (Tell).
Hol die Peſt alle feigen Memmen und das Wetter obendrein Shakespeare (Heinrich IV. 2. 4.).
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