Saarkalender für das Jahr 1927.
Saarburg. Phot. Wentz, Saarbrücken.
Wie merſch treibt, ſo geht's.
Es gebd doch langſam Luft un Licht Das han die Herre iwerſiehn
Aweile in BGnaabrigge. Bei ihrem dolle Treiwe.
Un alles, was nit heergeheert, Un dofoor han ſe alles jetz
Das ſcheint ſich ſe verdrigge. Sich ſelwerſchd zuſeſchreiwe.
Mer hat gemennt, mer breicht bei uns Die par Bchigahner, wo ſe ſich
Nur ſo ſe kummediere, For Geld un annre Bache
Dunn däht e Feder gleich uffs Wort Bo noh un noh geangelt han, ~ ~
Un meisfjeſchdill pariere. Do war ken BHchdnaad ſe mache.
Die Rechnung, die is falſch gewehn, De Auswurf aus em Baargebiet
Dans Volk hie war so willig. War ſchließlich dord beinanner.
Doch, wiſſe ner, Gnabrigger Blut Bie han ſich allegar geglich,
Das is ken Buddermillich. Bo wie ähn Eifſ em anner.
Mir halle an der Heimaad feſchd, Fetz hat mer im geloobde Land
Wie alle echte Bchbrääwe. DVenrzicht' uff dene Bchwindel.
Wer uns for dumm verkaafe will, Die Gelder, die ſin ausgeblieb,
Der kann e Schbaß erläÄäwe. Un plott war das Geſindel.
Die Grieder ſin fetz iwel draan.
Was han ſe jetz? Ach lääder!
Es heiſchd: „Ich achte den Verrat,
Doch niemals den Derräter!"
€ Maoncher ſoll an der Geſchicht
Bich jetz e Beiſchbiel holle.
Dann ſo geht's de Derräter all,
Wo Fudas ſchbiele wolle. Fritz Kühner.
Ehrende Erinnerungsblätter.
Am 9. Auguſt 1874 wurde das Winterberg-Denkmal geweiht. Bei dieſer Gelegenheit überraſchte der Regierungs-
präſident von Wolff die Bevölkerung mit einem Erlaß Kaiſer Wilhelms I., nach welchem „den Städten Saarbrücken und
t ) U LU ;g r re rage §. uo spſez z .]llse Nattung wahrend.des legten trieger
„Hier ſprechen Berg und Tal, Gräber und Steine eine laute Sprache. Hier erinnert uns jeder Schritt durch die
Stadt und die Namen der Straßen an große Zeiten, an eine höhere Geſinnung, an eine edle Auffaſſung. Hier ſteckt noch
der alte, echte deutſche Geiſt! Hier lebt noch die feſte, mannhafte Bürgerſchaft, die bei Beginn des Krieges 70/71 durch
ihre Haltung die Bewunderung des ganzen deutſchen Volkes erregt."
Generaloberſt v. Eichhorn. (In einer Rede über Saarbrücken am 23. Nov. 1912.)
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