Saarkalender für das Jahr 1927.
Romaniſche Kirche in Merzig. Phot. Wentz, Saarbrücken.
Einigkeit!
Es ſteht ein Wort, wie Fels im Meer, Es mahnt das Wort am ſchwerſten Tag:
Die Wogen donnern laut und branden, Weh denen, die mich niemals fanden,
Es brauſt der Sturm darüber her, Den immer trifft der Schickſalsſchlag,
Doch klirrt das Wort wie ſtarke Wehr Und ſtets das Volk noch unterlag,
Weit über Aufruhr, Raum und Zeit: Dem nicht das eine Wort bereit :
Einigkeit! Einigkeit!
Es glüht ein Wort tief in der Bruſt, Darum seid eins! Ein einig Band
Haſt Du es Deutſcher wohl verſtanden ? Umſchling' in allen deutſchen Landen
Es ſchenkt Dir Kraft und Lebensluſt, Vas deutſche Herz. Und Vaterland
Wird Dir das eine Wort bewußt, Sei dieſer heil'ge Bund genannt.
Das Wort, der Sinn von Einst und Heut: So ſiegt auch über ſchwerſtes Leid
Einigkeit! Einigkeit!
Fritz Bartels.
Belehrende Erinnerungsblätter.
„Es Hat in Frankreich nie eine Partei gegeben, weder Legitimiſten noch Konſtitutionelle noch Republikaner, welche
gewußt hätte, was Gerechtigkeit und Humanität iſt. Deutſchland mag ſich vor dieſer franzöſiſchen Nationalität in acht
nehmen, welche ſich ohne Zweifel mit jedem, auch dem verworfensten Despoten, verbünden würde, um das linke Rhein-
ufer auf dem Altar der Gloire der Pariser niederzulegen."
Johannes Scherr, Zürich, demokratiſcher Hiſtoriker. (Im Jahre 1858 über die Franzoſen.)
„Kein Haufen verlumpter ausgehungerter Beduinen kann so mit der raubgierigen Wut über das Gepäck der ge-
mordeten Reiſenden herfallen, mit welcher dieſe Schurken über das Eigentum unſeres Fürſten hergefallen sind."
Horstmann, Hofbeamter des Fürſten Ludwig. (Die Franzoſen in Saarbrücken 1793.)
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