Saarkalender tür das Jahr 1926.
Baanrländiſche Brenneſſeln.
Erinnerungsblätter aus harter Zeit.
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„Der 10. Januar hat die Grenzen zwiſchen uns und dem Saarland geſchloſſen. Zwiſchen den
Herzen, die hüben und drüben in alter Verbundenheit für die Heimat ſchlugen, wird kein Vertrag der
Welt eine Grenze errichten können. Wir warten mit Sehnſucht der Stunde, da den vertraglichen Er-
korterziſen einer Abſtimmung Genüge getan ſein wird und das große Vaterland uns wieder alle
umſchließt."
Aus einem Schreiben der preußiſchen Zentrumsfraktion an den Bürgermeiſter
von Saarlouis (21. Januar 1925).
„Wir werden als echte deutſche Bauern unſere Pflicht tun, wohin auch das Schickſal uns ver-
ſchlagen mag. . . . Wohl kann man Grenzlinien ziehen und uns den Verkehr mit unſerem lieben
deutſchen Vaterlande sehr erſchweren, aber unsere Liebe, unſere Treue und Anhänglichkeit an unsere
rheiniſchen Brüder wird keine Macht der Erde imſtande sein, aus unseren Herzen zu reißen. Diese
Gewißheit, bitte ich, als Gruß der Saarbauern mit in ihre ſchöne Heimat mitnehmen zu wollen."
(Hutsbeſitzer N ad erm ann - Keuchingen
(Rheinisch -landwirtſchaftliche Tagung in Saarbrücken 16. Februar 1925).
„Heute glaubt kein vernünftiger Franzoſe mehr daran, daß das Saargebiet jemals durch Ab-
ſtimmung franzöſiſch oder selbſtändig werden will.“
EI ):;
;: (Jubiläums - Kongreß Besrtaleitct Uuuper . 25. Oktober 1924). §
Ü PEP C 666
Saarländiſche Weihnachtsbitte.
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Stille Nacht! In wilden Streit Lichter Stern, wir grüßen dich, |
Sonkt ſich Himmelsfrieden nieder; Leuchte deutſchem Heldentume!
Deuiſcher Seele Winterleid Leite uns durch Nacht zum Licht,
Klingt der Engel Holſchaft wieder. Vaterland und uns zum Ruhme.
Lied und Licht vom Tannenbaum Gnadenreiche, ſel'ge Zeit,
Woihet uns in heil ger Stundel Chriſt, was doutſch iſt, führ zuſammenl
Tragt von Saarlands Treu in's Reich Oeffne unsre Herzen weit
Unsern Hrüdern ſrohe Kunde. Deiner Heilandsliebe Flammen.
ZW : A. Z.
Schlussworte.
hédeutet.Br Aufgabe des Geſschichtsunterrichts iſt zu wiſſen, daß alle Politik Machtpolitik iſt, daß Schwäche Vernichtung
Geſchichtsphiloſoph Ms wald Spengler (Neubau des Deutſchen Reiches S. 48).
„Und jeder echte deutſche Mann soll Freund und Bruder heißen.“
M. Claudius (Weihelied).
„Mit ihrem heiligen Wetterſchlage,
Mit Unerbittlichkeit vollbringt
Die Not an einem einzigen Tage,
Was kaum Jahrhunderten gelingt!" Hölderli
ölderlin.
„Wenn der gordiſche Knoten fertig ist, ſchickt Gott den Alexander.“ .
Moritz Graf Strachwitz (Der gordiſche Knoten).
„Wann wird der Retter kommen dieſem Lande ?" Schiller (Tell).
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