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Saarkalender für das Jahr 1925.
die Verhältnisse der Grubenverwaltung ein-
greife, habe Zweck.
Juli: Die Organiſation der ſaarländiſchen
Beamten (Beamtenbund) weiſt in der
Preſſe nach, daß sie Anspruch darauf habe,
zu keiner Zeit ſchlechter gestellt zu sein, als
die Beamten des Deutſchen Reiches in den
entſprechenden Stellungen. Klargelegt wird,
daß die meiſten Beamtengruppen im Saar-
gebiet kaum die Hälfte der deutschen Be-
züge erreichen, daß folglich ein großer Teil
nur über ein Viertel ihrer Friedenskaufkraft
verfüge.
Juli: Enthüllung eines Ehrenmals für die
im Kriege gefallenen Schüler des Ludwig-
Gymnasiums.
Juli: In einem Artikel der „Saarbr. Ztg.“
wird der Nachweis erbracht, daß Preußen
aus den Saargruben einen jährlichen Rein-
gewinn von zehn Millionen Mark heraus-
zog, Frankreich einen Reingewinn von
29 046 328 Mk., umgerechnet nach dem
Durchſchnittskurs des Jahres. Im Saar-
gebiet exorbitant hohe Kohlenpreise, in
Frankreich wird die Saarkohle mit Preis-
ermäßigungen bis zu 20 Franken die Tonne
abgegeben. Der Saarbergmann verdient
trotzdem weniger als zu den Zeiten
der preußiſchen Verwaltung, ebenso die
Beamten. : ?
Juli: Schlußſitung des Landesrats. Ge-
rechte Kritik der Abgeordneten über den
Haushaltsplan, Beamtenbesſoldung und
Tarifpolitik, die auf Kosten der Saar-
bevölkerung dem frangzösſiſchen Staate
Millionengeschenke übergebe. Bei der von
Rault abgeſchafften Kohlensteuer der fran-
zöſiſchen Bergverwaltung wird u. a. auf
folgendes aufmerkſam gemacht: Nach dem
Haushalt für 1924 hätte die Bergverwaltung
bei Fortdauer der Kohlenſteuer 49 Millionen
20.
21.
23.
27.
Franken Steuern zahlen müſsſen. Nach
Ablösung der Kohlenſteuer durch die neue
1/-„Abgabe vermindere sich der Betrag um
23 Millionen Franken. – Abg. Schmelzer
weiſt auch auf die Fernsprech-Beſpitzelung
hin, die ſich der Polizei-Beſpitzelung bei-
gesellt habe.
Juli: Erstes Bundesfeſt des Saar-Sänger-
bundes.
Juli: Die „Saarbr. Ztg.“ bringt einen
Artike von dem Engländer Horace
G. Alexander, der u. a. über das Saar-
gebiet sagt: „Das ganze Kapitel des Ver-
sailler Vertrages über das Saargebiet
beruhe auf Falſchheit und sei für die Praxis
ungeeignet bis zur Hilflosigkeit. Refor-
mieren kann man das gegenwärtige Ver-
waltungssyſtem nicht, man kann es nur
beseitigen und die deutsche Souveränität
wiederherstellen, je früher, deſto beſsſer.
Das iſt der einzige Weg zur Gerechtigkeit
und zum Frieden.“
Juli: Die Regierungskommission sandte an
das Sekretariat des Völkerbundes einen
Bericht über das zweite Vierteljahr 1924.
In dem Schreiben heißt es: Es herrſchte
im gzweiten Vierteljahr 1924 entgegen
anderslautenden Nachrichten im Saargebiet
keine Wirtschaftskriſe, sondern nur eine
gewiſſe Schwierigkeit, deren Bedeutung
man nicht übertreiben dürfe. – „Nun weiß
man nicht mehr,“ sagt dazu der Brennesſsels-
poſsſer, „iſt man e Biebchen oder e Mädchen!“
Juli: Der „Saarbergknappe“ veröffentlicht
die Zahl der Unfälle auf den Saargruben
i. J. 1928. Es sind zu verzeichnen 9158
Unfälle. Hiervon 47 tödlich, 183 hatten
Arbeitsunfähigkeit von mehr als 13 Wochen,
4904 von 4–18 Wochen, 4024 bis zu vier
Wochen zur Folge.
Dillingen
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Altes Schloß
Photo Ziegert