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iautorite allemande), sollte zusätzlich ein vertrauliches Gutachten des Richters über
die politische Belastung des Betroffenen enthalten. Damit sollte die Kontrolltätigkeit
des Service Epuration gegenüber den Spruchkammern erleichtert werden. Die seit
Herbst 1945 arbeitenden Commissions de Triage durften nur noch in Ausnahmefäl
len und mit Zustimmung des Richters Freilassungen verfügen; jeder Antrag mußte
außerdem von der Direction de la Sürete in Baden-Baden genehmigt werden 28 . Ra-
denac betonte die Notwendigkeit eines zoneneinheitlichen Vorgehens 29 .
Die Arbeit der Intemierten-Untersuchungsrichter
Andrieu überreichte Laffon Ende Juni 1947 eine Übersicht über die bisher erfolgten
Freilassungen Internierter: Vom 1. Januar 1946 bis zum 15. Juni 1947 waren 13.503
Personen aufgrund eines Gutachtens der Commissions de Triage freigelassen wor
den.
Tabelle 42:
Freilassungen Internierter (Januar 1946- 15. Juni 1947J: 30
Saar
Pfalz
R-H-N
ZFO
1.1.-30. 6.1946
1.250
1.223
732
7.724
1.7.-31.12.1946
542
261
1.387
3.801
1.1.-15. 6.1947
332
447
838
1.978
Summe
2.124
1.931
2.957
13.503
Insgesamt hatte sich die Zahl der Internierten von 10.923 am 1. Januar 1947 auf
8.539 Personen reduziert; Andrieu machte Laffon auf die besonders hohe Zahl Ent
lassener im Saarland aufmerksam, dont le regime au point de vue des liberations est
devenu exceptionnel.
Tabelle 43:
Internierte im ersten Halbjahr 1947: 31
Saar
Pfalz
R-H-N
ZFO
1.1.1947
1.111
1.897
1.682
10.923
15.5.1947
687
2.529
1.590
8.614
31.5.1947
669
2.488
1.595
8.561
15.6.1947
666
2.467
1.602
8.539
28 CCFA/SUR/PG/SEC 595: Laffon an die Ländergouvemeure, 25.4.1947; AOFAA DGAP c.3302 p.91
d.2.
29 CCFA/CAB/C 5158: Laffon an die Ländergouvemeure, 21.5.1947; AOFAA DGAP c.233 p.56.
30 CCFA/SUR/PG/CAM 935: Andrieu an Laffon, 30.6.1947; AOFAA DGAP c.3302 p.91 d.2. Zu Ver
gleichszwecken werden auch die Zahlen für das gesamte Besatzungsgebiet (mit Südbaden und Würt-
temberg-Hohenzollem) genannt.
31 Ebd. u. AOFAA DGAP c.3302 p.89 d.30I0, p.91 d.l u. 2,