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und der Bestand Pfalz des Archivs der sozialen Demokratie in Bonn ergänzten in ei
nigen Details das Material aus den staatlichen Archiven.
Sowohl auf französischer als auch auf deutscher Seite sind die Akten zur Nach
kriegszeit von sehr unterschiedlichem Umfang. Allgemein ist die Überlieferung aus
der Anfangszeit der Besatzung sehr spärlich. Die chaotischen Zustände in den deut
schen Verwaltungen in der unmittelbaren Nachkriegszeit, der erst allmähliche Auf
bau der Besatzungsverwaltung sowie die Papierknappheit trugen ihren Teil dazu bei.
Die Auswertung der Bestände der Bezirks- und Kreisdelegierten bestätigte, daß sich
die Kommunikation zwischen den verschiedenen Ebenen der Besatzungsverwaltung
erst allmählich verbesserte. Die zusammenfassenden Monatsberichte der verschie
denen Ebenen der Militärregierung waren daher oft eine willkommene Ergänzung.
Erst ab Herbst 1945 konnte für die Pfalz und das Saarland auf einen geschlosseneren
Aktenbestand zurückgegriffen werden. Für Rheinland-Hessen-Nassau sieht die
Quellenlage für die Zentralbehörde dagegen schlechter aus. Die Auswertung einzel
ner Kreisbestände ermöglichte es hier, Lücken zu schließen. Erschwerend kam hinzu,
daß in den ersten beiden Jahren die Entnazifizierungsorgane weitgehend mündlich
verhandelten und keine schriftlichen Unterlagen hinterließen. Das Studium verschie
dener Zeitungen ermöglichte einen - wenn auch durch die Pressezensur verzerrten -
Blick auf die öffentliche Meinung. Eine Ergänzung bildeten die teilweise sehr scho
nungslos mit der eigenen Besatzungspolitik umgehenden Berichte der Sürete.
Vorliegende Arbeit ist die leicht überarbeitete Fassung meiner Dissertation, die im
Wintersemester 1991/92 unter dem Titel: "Entnazifizierung in Rheinland-Pfalz und
im Saarland unter französischer Besatzung von 1945-1952" von der Philosophischen
Fakultät der Universität des Saarlandes angenommen wurde. Mein besonderer und
aufrichtiger Dank gilt Herrn Professor Rainer Hudemann für seine vielfältige Unter
stützung bei dieser Arbeit und die stets hilfreiche konstruktive Kritik. Bei allen auf
tretenden Problemen und Fragen war er ansprechbar und half rasch und unkompli
ziert. Herrn Professor Richard van Dülmen habe ich zu danken, daß er die Mühe der
Zweitkorrektur auf sich nahm. Den Leitern der deutschen Landesarchive, Herrn
Dr. Debus in Speyer, Professor Heyen in Koblenz und Professor Herrmann in Saar
brücken danke ich für ihr Entgegenkommen bei meinen Wünschen nach Aktenein
sicht und die guten Arbeitsbedingungen in ihren Archiven. Einen besonderen Dank
an Herrn Dr. Krüger im Landeshauptarchiv, der mich betreute und in die diversen
Aktenbestände einwies. Derselbe Dank gilt den französischen Archivverwaltungen
des Quai d'Orsay (Madame de Nomazy) und der Archives Nationales (Madame de
Tourtier-Bonazzi), besonders Herrn Hennecke in Colmar, dessen Beschäftigte mir
manchen Aktenmeter an "cartons" heranschleppten. Erfreut war ich über die unbüro
kratische Arbeit in den kirchlichen Archiven in Speyer, Saarbrücken, Trier und Düs
seldorf sowie bei der IHK in Ludwigshafen. Für den Zugang zu den verschiedenen
Nachlässen danke ich insbesondere Madame Georges Bidault und Madame Grand
val. Der Landtag des Saarlandes unterstützte diese Arbeit mit einem Sachkostenzu
schuß. Dank auch an die deutschen und französischen Zeitzeugen, die sich meinen
Fragen stellten.