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gezogen habe, ürundthema seiner Gedichte ist immer der
Kampf gegen den groben Materialismus und Egoismus, das
sinnliche Glücksstreben seiner Zeit, die Vorherrschaft des
Geldes (Sittenverderbnis kommt von oben!). Dabei ist er
kein „verbitterter und verbissener Pessimist“ wie Beheirn15).
Er kann allerdings immer nur das Gebet zu Gott, das Flehen
zur Jungfrau Maria als Gegen- und Hilfsmittel empfehlen,
um der ewigen Strafe zu entgehen. In Gott und der christ¬
lichen Religion glaubt er das Allhilfsmittel gefunden zu haben
für das, was Faust als unmöglich ablehnt:
„Die Welt zu bessern und zu bekehren“.
Anhang.
I.
Wenn ich auch nicht Musikhistoriker von Fach bin, so
darf ich hier doch wenigstens im Anhang einige Grundfragen
meistersängerischer Musik mit Bezug auf J. Sch. erörtern; vor
allem kann ich die noch erhaltenen Melodien J. Schs. fest¬
stellen und mit ihren Varianten zusammenstellen sowie die
Töne gegeneinander abgrenzen, Überlieferungsfragen streifen
u. a. m. — Um die Überlieferung der Weisen J. Schs. ist es
noch schlechter bestellt als um die der authentischen Gedichte.
Es sind nur noch Melodien zu drei von seinen Reimgebäuden
erhalten, wenn auch dafür mehrfach. Ich benutzte zur Fest¬
stellung der Melodien1) nebst ihren Varianten die Hss.:
di 1009 — Breslau, Stadtbibi., Singebuch des A. Pusch-
man (: Hoft., Maienw., Süßer T.)
U Will III 792 = Nürnberg, Stadtbibi., (: Hofton, Mai¬
enweise. Süßer Ton)
15) Vergk R. Weber a. a. O. S. 20.
U Vergk R. Staiger, B. v. Watt S. 98/99.
3) s. ii. S. 105 ff.
4) R. Staiger a. a. 0. S. 19. „Von verschiedenen Händen. Spä¬
tes 17. J'hd t “.