Full text: Studien zum Meistersinger Jörg Schiller

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gezogen habe, ürundthema seiner Gedichte ist immer der 
Kampf gegen den groben Materialismus und Egoismus, das 
sinnliche Glücksstreben seiner Zeit, die Vorherrschaft des 
Geldes (Sittenverderbnis kommt von oben!). Dabei ist er 
kein „verbitterter und verbissener Pessimist“ wie Beheirn15). 
Er kann allerdings immer nur das Gebet zu Gott, das Flehen 
zur Jungfrau Maria als Gegen- und Hilfsmittel empfehlen, 
um der ewigen Strafe zu entgehen. In Gott und der christ¬ 
lichen Religion glaubt er das Allhilfsmittel gefunden zu haben 
für das, was Faust als unmöglich ablehnt: 
„Die Welt zu bessern und zu bekehren“. 
Anhang. 
I. 
Wenn ich auch nicht Musikhistoriker von Fach bin, so 
darf ich hier doch wenigstens im Anhang einige Grundfragen 
meistersängerischer Musik mit Bezug auf J. Sch. erörtern; vor 
allem kann ich die noch erhaltenen Melodien J. Schs. fest¬ 
stellen und mit ihren Varianten zusammenstellen sowie die 
Töne gegeneinander abgrenzen, Überlieferungsfragen streifen 
u. a. m. — Um die Überlieferung der Weisen J. Schs. ist es 
noch schlechter bestellt als um die der authentischen Gedichte. 
Es sind nur noch Melodien zu drei von seinen Reimgebäuden 
erhalten, wenn auch dafür mehrfach. Ich benutzte zur Fest¬ 
stellung der Melodien1) nebst ihren Varianten die Hss.: 
di 1009 — Breslau, Stadtbibi., Singebuch des A. Pusch- 
man (: Hoft., Maienw., Süßer T.) 
U Will III 792 = Nürnberg, Stadtbibi., (: Hofton, Mai¬ 
enweise. Süßer Ton) 
15) Vergk R. Weber a. a. O. S. 20. 
U Vergk R. Staiger, B. v. Watt S. 98/99. 
3) s. ii. S. 105 ff. 
4) R. Staiger a. a. 0. S. 19. „Von verschiedenen Händen. Spä¬ 
tes 17. J'hd t “.
	        
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