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Wicklung: (seit der mbd. Zeit), wie sie sich bei urtserm Dchter
darbietet, fassen zu können. Alle anderen Reime, die auch
„gemeinmittelhochdeutsch“ jederzeit hätten gebildet werden
können oder gebildet worden sind; schalten hier aus; ich
übergehe sie, da sie mich meinem' Ziel nicht näher bringen
würden. Neben den Reimen muß ich auch des öfteren noch
auf die bloße Schreibung der (Reiim)wörter zurückgreifen,
was ich jeweils bemerken werde. — Die One Men1) bieten
folgendes Bild:
A. Der Vokalismus.
Hierunter fallen die Erörterungen über die Frage der
Monophthongierung von uo, üe, ie; die neuhochdeutsche Diph¬
thongierung des i, ü und iu; die speziell schwäbische Laut-
e nt Wicklung ä >ao: Vokaldehnungen; Vokalentrundung u. a.
I. Zur Frage der Monophthongierung:
Hier ist in den meisten Fällen nur ein Hinweis auf die
Schreibung der betreffenden Formen und Laute möglich. Im
ganzen kann man sagen, daß auf der Sprachstufe unserer
Quellen die mbd. Diphthonge ie, uo, üe bereits im Übergang
zu den entsprechenden nhd. Monophthongen I, ü, ü, begriffen
sind. Die graphische Bezeichnung dieser Laute weist aller¬
dings noch mehr auf diphthongische Aussprache hin, zumal
da auch die Schreibung der alten Monophthonge i, u, ü konJ
staut ist und nicht mit der der alten Diphthonge zuisammen-
fällt oder vermengt wird; doch unterbleibt auch schon oft
bei den alten Diphthongen die Bezeichnung der diphthongischen
Aussprache, der Schreiber setzt den Hauptvokal und vernach¬
lässigt den zweiten Bestandteil des Lautes. Der lautliche Pro¬
zeß ist eben noch im Fluß. Die Belege für die alten Diph¬
thonge sind am zahlreichsten bei mhd. uo: Graphisch erscheint
meistens ü, ferner u, auch ue (ü) und vereinzelt direkt o; vgl.
folgende 6 Belege:
1) Das Gedicht Nr. VIIIT ist wegen seiner lückenhaften Über¬
lieferung nicht immer heranziehbar.