Full text: Studien zum Meistersinger Jörg Schiller

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chen scheinen: 1. Hans Folz80) zählt m einem Gedicht, das oft 
als „Die alten Meister“ bezeichnet wird81), 82 Meistersinger 
auf, darunter an 23, Stelle einen Heintz Schüller (ü, ü?), der 
wohl ohne Frage mit unserm J. Sch. identisch ist! Die Rei¬ 
henfolge aber in diesem Gedicht ist oft durch Reimmöglichkei¬ 
ten bedingt und daher für eine Chronologisierung nicht auszu* 
werten. Die Stelle über J. Sch. heißt: 
„Heintz Schüller was81a) kein gleissner“ ((:meissner)), 
sie ist als solche die einzige indirekte Aussage (von Zeitgenos¬ 
sen) über unsers Dichters Charakter und Persönlichkeit, 
die ich habe ausfindig machen können. 2. Ebenso gibt Kunz 
Nachtigall82) in einem Gedicht derselben Oerl. Hs., bl. 426 f., 
eine Aufzählung von Meistersingern und führt darunter auch 
wieder einen Heintz Schüler an. 3. Und noch an einer 3. Stelle 
ist dieser Name genannt, in der Valentin Voigt’schcn Hs.83) 
vorn Jahre 1558. Hier wird Schiller sogar unter den „12 alten 
Meistern“ aufgeführtO), während er sonst doch allgemein als 
einer der „Alten Nachdichter“ bezeichnet wird; vergl. unter 
„9. Der Edle Marner, Herzog Leoppolt, der Meisner, der Jo- 
ringer84), der Erntreiche, Hentz Schüler, Her Fetter Wolff, 
Peterleinn Sachs, Wentzel vonn Behem, der Pfaltz vonn 
Straßbourgk, der junge Stall, Komtur von Biber, dler Polster, 
der Moleke . . .“85). 
80) G Gr. Ti2 308 (N 2, bl. 475 f.) = Berk Hs. 414, 4°. Ich 
habe die Hs. daraufhin selbst eingesehen. 
81) Diese Überschrift steht nicht in der Hs. 
81a) H. Folz, vor 1515 gestorben. Vergl. W. Stammler, Von 
der Mystik zum Barock. Stuttgart 1927, S. 21®. 
82) G Gr. I2 316 bemerkt hierzu: „Es liegt ein Gedicht von 
Hans Folz (N 2, 475 f.) über die alten Meister zum Grunde.“ Diese 
neiden Gedichte dürften die Quellen für Roethes Bemerkung sein: 
„bi der Tradition der Meistersänger auch Heinz Schüller“. 
83) siehe H M S IV, 892. 
84) Auf diesen Namen und Meistersinger muß ich noch später 
zurückkommen. Er wird auch an 27. Stelle in dem oben erwähnten 
Gedicht von H. Folz „Die alten Meister“ aufgezählt. 
85) Hierzu bemerkt Goedeke (ob ganz mit Recht?) in „Dich¬ 
tungen von Hans Sachs“ 1. Teil, Leipzig 1870, S. XLW: „Das in
	        
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