24
chen scheinen: 1. Hans Folz80) zählt m einem Gedicht, das oft
als „Die alten Meister“ bezeichnet wird81), 82 Meistersinger
auf, darunter an 23, Stelle einen Heintz Schüller (ü, ü?), der
wohl ohne Frage mit unserm J. Sch. identisch ist! Die Rei¬
henfolge aber in diesem Gedicht ist oft durch Reimmöglichkei¬
ten bedingt und daher für eine Chronologisierung nicht auszu*
werten. Die Stelle über J. Sch. heißt:
„Heintz Schüller was81a) kein gleissner“ ((:meissner)),
sie ist als solche die einzige indirekte Aussage (von Zeitgenos¬
sen) über unsers Dichters Charakter und Persönlichkeit,
die ich habe ausfindig machen können. 2. Ebenso gibt Kunz
Nachtigall82) in einem Gedicht derselben Oerl. Hs., bl. 426 f.,
eine Aufzählung von Meistersingern und führt darunter auch
wieder einen Heintz Schüler an. 3. Und noch an einer 3. Stelle
ist dieser Name genannt, in der Valentin Voigt’schcn Hs.83)
vorn Jahre 1558. Hier wird Schiller sogar unter den „12 alten
Meistern“ aufgeführtO), während er sonst doch allgemein als
einer der „Alten Nachdichter“ bezeichnet wird; vergl. unter
„9. Der Edle Marner, Herzog Leoppolt, der Meisner, der Jo-
ringer84), der Erntreiche, Hentz Schüler, Her Fetter Wolff,
Peterleinn Sachs, Wentzel vonn Behem, der Pfaltz vonn
Straßbourgk, der junge Stall, Komtur von Biber, dler Polster,
der Moleke . . .“85).
80) G Gr. Ti2 308 (N 2, bl. 475 f.) = Berk Hs. 414, 4°. Ich
habe die Hs. daraufhin selbst eingesehen.
81) Diese Überschrift steht nicht in der Hs.
81a) H. Folz, vor 1515 gestorben. Vergl. W. Stammler, Von
der Mystik zum Barock. Stuttgart 1927, S. 21®.
82) G Gr. I2 316 bemerkt hierzu: „Es liegt ein Gedicht von
Hans Folz (N 2, 475 f.) über die alten Meister zum Grunde.“ Diese
neiden Gedichte dürften die Quellen für Roethes Bemerkung sein:
„bi der Tradition der Meistersänger auch Heinz Schüller“.
83) siehe H M S IV, 892.
84) Auf diesen Namen und Meistersinger muß ich noch später
zurückkommen. Er wird auch an 27. Stelle in dem oben erwähnten
Gedicht von H. Folz „Die alten Meister“ aufgezählt.
85) Hierzu bemerkt Goedeke (ob ganz mit Recht?) in „Dich¬
tungen von Hans Sachs“ 1. Teil, Leipzig 1870, S. XLW: „Das in