Full text: Studien zum Meistersinger Jörg Schiller

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sal.es“77) steht: „Ich Elspet Schi hierin Hainreich Schilbers des 
schusters Eliche hausfraw vnd Elspeten Dorninn der Wittiben zu 
Anger auf der hofstat leibliche swester Ich prüder Chunrat 
Schilber parfußer, Ich Hainreich, Ich Hanns vnd' Ich Elspet vier 
geswisterget vnd der vorgenannten Elspet Sch ihre rinn leiblich 
Eliche kind verjehen vnd bekennen . . das Erlöschen ihrer 
Forderungen gegen die Eisbet Dorninn; die Übereinkunft ist 
herbeigeführt worden durch die Äbtissin und den Konvent des 
St. Clara Ordens zu St. Jakob an dem Anger zu München. — 
Andere Stellen kommen in den M. B. nicht für eine Ausdeutung 
auf einen Meistersinger Schiller in Bet rächt. Auch hier wird kein 
Meistersinger genannt. Höchstens hätte sich RiezJer darauf be¬ 
rufen können, daß J. Sch. in der Terminologie der Meistersinger 
auch unter dein Namen „Heinz Schüller“ auftritt; doch wäre 
dann immer noch zu beweisen, daß einer der oben erwähnten 
Heinrich Schilcher ein Meistersinger war. Denn sonst könnte 
man ebensogut einen Sohn des zur selben Zeit in Augsburg le¬ 
benden Caspar Schilber78) für unsern Meistersinger erklären 
und damit J. Sch. als Augsburger ansprechen, was zu den Er¬ 
gebnissen meiner späteren Untersuchungen sogar besser pas¬ 
sen würde. An eine Umbenennung eines Heinrich Sch. in einen 
J. Sch. oder umgekehrt vermag ich im übrigen nicht so recht 
zu glauben. Dazu kommt die Bezeichnung Heinz Schüller statt 
Jörg Schiller zahlenmäßig in iinsern Quellen zu selten vor, nur 
dreimal nach meiner Zusammenstellung. Sie erklärt sich 
wahrscheinlich in allen Fällen aus Ungenauigkeit oder Will¬ 
kür des Schreibers. Ich führe die 3 Belege gleich hier in aller 
Ausführlichkeit an; denn aus ihnen ergibt sich auch' z. T. eine 
Chronologisterling J. Schs., insofern als sie mir eindeutig ge¬ 
gen eine Ansetzung seiner Lebenszeit um 15007”) zu spre- 
77) Ebenda S. 449/50, Urkunde Nutm. 391. 
78) M. B. XXITI, S. 450 in den „Mon. San-Ulricama“ (in Augs¬ 
burg!), fl. Teil. Dipioin-Misc., Urkunde Num. 206. Hier erscheint 
unter dem Jahre 1443 in der Urkunde „Venditio census fern in 
Schoenenbach“ als Zeugenname» ein Caspar Schilber: „Dez sind 
zewgen . . . die erbern vnd beschaiden . . . Caspar Schilber, bed 
weber vnd burge-r zu Augspurg.“ 
79) Wie es J- Nadler tut (s. o.) mach dem Vorgänge von A. 
Dreyer.
	        
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