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seiner Zeitgenossen kannte, hatte er es nicht nötig, für seine
Bilder die bescheidene Formenwelt der Comoedia sacra seiner
Heimat zu entlehnen.
Man wird sich damit abfinden müssen, daß Wechselbe¬
ziehungen zwischen Bild und Spiel einer Frühzeit angehören,
die mit dem Ausdrucksmittel ihrer religiösen Inhalte zu
ringen hat, daß andrerseits — von ganz spärlichen Ansätzen
abgesehen — das eigentliche Theaterbild einer späteren Zeit
angehört, die das Bewußtsein einer theatralischen Kunst hat.
Für die Zwischenzeit aber, die Anfänge des modernen Theaters,
wird inan auf die bildende Kunst — soweit sie nicht zum
stilistischen Vergleich dient — als Hilfsmittel der Theater¬
wissenschaft verzichten müssen.