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sich als Bircks Schüler. Eine Zusammenfassung dieser Daten
führt dazu» sein Geburtsjahr nach 1520 anzunehmen. Er
war also mindestens zwanzig Jahre jünger als Birck, und alle
Angaben über dessen Jugend, über den ganzen Zeitraum bis
zur Heimkehr nach Basel können entweder nur auf die Be¬
richte anderer oder aber Bircks selbst zurückgehen.
Viel weniger ausführlich ist die zweite zeitgenössische Bio¬
graphie, die ein anderer Schüler Bircks und Altersgenosse des
Nysaeus, der Basler Heinrich Pantaleon, der 1539 nach Augs¬
burg fommt2 3, im dritten Teil seiner Prosopographia von 1566
gibt. Auf ihn und nur selten auf Nysaeus gehen die meisten
älteren Biographien zurück.
Zu der Frage der Aufführungen, die in den Biographien
nur gestreift wird, bietet eine wichtige Ergänzung die bisher
noch nicht herangezogene Hauschronik des Hieronymus Fröschel,
1528—16003. Fröschel, der 1527 als Sohn des Augsburger
Stadtarztes Benedikt Fröschel geboren war, besuchte von Juli
1541 bis März 1543 das von Birck geleitete Annagymnasium
und gibt in seiner handschriftlichen Chronik, die den Bericht
seines Lebens enthält, einige wichtige Schilderungen von
Schulaufführungen.
Weitere Daten bieten die Steuerbücher und Baumeister¬
rechnungen der Stadt Augsburg, die ebenso wie die für die
Baugeschichte wichtigen Pläne des Elias Holl im Stadtarchiv
Augsburg zur Verfügung gestellt wurden.
Die Texte der Dramen sind auf den deutschen Bibliothe¬
ken verstreut, das meiste befindet sich in den Staatsbibliotheken
Berlin und München, der Nationalbibliothek Wien und den
Bibliotheken in Augsburg und Wolfenbüttel.
1. 1501 - 1536.
1. Bircks Leben bi8 zur Heimkehr nach Augsburg.
Sixt Birck ist am 24. Februar 1501 zu Augsburg geboren^.
Obwohl der Vater nur ein einfacher Weber war, verwandte
er doch von Anfang an Sorgfalt auf die Erziehung seines
einzigen Sohnes und brachte den achtjährigen zu Konrad Epp,
einem tüchtigen Privatlehrer, der aber nach zwei Jahren die
Stadt verließ. Ueber seine Nachfolger äußert sich Nysaeus
abfällig. Da er hier Bircks eigene Worte wiederzugeben
scheint, muß man annehmen, daß es sich um Vertreter einer
2. Selbstbiographie; Prosopographia p. 561.
3. Ausführlich beschrieben von F. Roth, Zeitschr. d. histor. Ver.
für Schwaben und Neuburg 38.