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11/5Nun kommen Abed und Cleter, die Gerichtsdiener.
Abed: „Oelererruw! In8tai üora; en omne8 iudices Ad-
sunt, Joakim et ipse cum socero 8UO.Cleter: „Lamu8
Qr§o! I'e.mpus 68t.." (490).
Auch ohne Berücksichtigung des folgenden III. Aktes läßt
sich aus der szenischen Gliederung die räumliche Anordnung er¬
kennen, die eine Zweiteilung der Bühne voraussetzt: außer dem
,,Forum" selbst, auf dem die Sitzung stattfinden soll, gibt es
noch eine Art von Zugangsstraße, die zu diesem Markt führt.
Sedechias und Achab begegnen sich auf dieser Straße, und
zwar kommt Sedechias zum Haus Achabs, der dann heraustritt.
Diese Art des Szenenbeginns liefert einen nachträglichen
Beweis für die Richtigkeit der Annahme, daß bei Beginn
des I. Aktes beide an derselben Stelle der Bühne auftraten:
dadurch komplizierte sich die zufällige Begegnung und mußte
auf zwei Szenen verteilt Werden, während jetzt die Begegnenden
von verschiedenen Auftrittsstellen aus sich ohne Schwierig¬
keiten an einem Punkt treffen können. Sie gehen dann nicht
— wie es zuerst scheint — ins Haus, also von der Bühne,
sondern weichen aus, als sie die beiden anderen kommen sehen.
Dabei bleiben sie aber doch im Blickfeld des Zuschauers. Die
beiden ersten Szenen dieses Aktes entsprechen ihrem Aufbau
nach also genau den Anfangsszenen des I., dem zuerst auftreten¬
den Sedechias entspricht jetzt das Paar Sedechias-Achab, dem
späterhinzukommenden Achab das Paar Ioakim-Chelkias. Da
auch die zuletzt Gekommenen bis zum Beginn der Verhandlung
noch etwas herumgehen wollen und den Neuauftretenden nicht
begegnen, ist anzunehmen, daß sie sich an dieselbe Stelle
zurückziehen, wohin schon vorher Achab und Sedechias aus¬
wichen: damit werden sie zum eigentlichen Marktplatz kommen,
auf dem später die Gerichtsverhandlung stattfinden soll.
In der gleichen Weise ist der Auftritt der übrigen Richter
zu denken, die im Gespräch über die Straße zum Markt gehen.
Hierbei muß die Frage offenbleiben, ob es vielleicht von zwei
Seiten Zugänge zum Markt gibt. Die zuletzt angekommenen,
Abed und Cleter, sehen dann schon alle Richter, darunter
natürlich auch Joakim und Lhelkias auf dem Markt versammelt
und beeilen sich, auch dorthin zu kommen. Der II!. Akt setzt
dann unmittelbar anschließend mit dem Sitzungsbeginn ein.
111/1: Der Praeco gebietet Schweigen, die Versammlung
wird eröffnet.
II1/2: Die Greise bringen die Anklage gegen Susanna
vor. Joakim legt sein Richteramt nieder (616) und scheint