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richten, man will sich nach einem neuen Lehrer umsehen, um
ihm sein Amt zu erleichtern^. So lehrt vom Frühling 1552 an
neben ihm und bald ganz statt seiner in der obersten Klasse
Georg (auch Gregor oder Johann genannt) Lang, den im
Sommer 1553 für kurze Zeit Simon Schart^ ablöst, bis end¬
lich in Matthias Schenck der geeignete Nachfolger gefunden
wird. Als dieser im Juli 1553 von Konstanz nach Augsburg
lam65 67 71, war das Annagymnasium ziemlich in Verfall geraten, da
Birck krank war, und weder seine Vertreter noch Andreas
Diether, der seit 1548 Lehrer der zweiten Klasse war, ihn
ersetzen konnten. Unter Schencks Leitung traten schnell ge¬
ordnete Zustände ein, die Birck noch miterlebte. Er starb im
Juli 1554, zwei seiner ehemaligen Schüler, die Brüder Haintzel,
ließen ihn im Nordslügel des Kreuzganges bei der St. Anna¬
kirche beisetzen^. Sie gaben damit einer Dankbarkeit Aus¬
druck, die Bircks zahlreiche Schüler ihm immer wieder bezeu¬
gen. Nysaeus, Pantaleon, Frösche!, Lylander^ und andere,
die ihm neben der Ausbildung auch noch Weiterförderung
durch Empfehlung an reiche Gönner verdanken, sprechen mit
größter Bewunderung von seiner Persönlichkeit und seiner Me¬
thode. Gerade wenn man die Schwierigkeiten kennt, mit denen
er während seiner Lehrtätigkeit zu kämpfen hatte, ist seine
Leistung umso anerkennenswerter.
2. Die Welt der Schule
Sein Lehrziel ist die humanistische Eloquenz auf christ¬
licher Grundlage. Kennzeichnend für diese Richtung ist es, daß
er, der überzeugte Ciceronianer^o, versucht, die Lactanz-Lektüre
in der Schule einzuführen^. Er hält an dem Auswahlprinzip
des Humanismus fest und möchte „weniger Begabte, wenn sie
nicht die Söhne reicher Leute sind, die ihre Zeit besser mit den
Wissenschaften als mit Müßiggang verbringen, vom Studium
65. B l a u r e r Br. 1787.
66. Roth Bd. IV S. 710 f.
67. B l a u r e r Br. 1862.
68. Die Wiedergabe der Grabschrist bei P r a s c h , D., Epitaphia
Augustana Vindelica I. Augsburg 1624 ist ungenau: Bei der Altersangabe
ist „dies XVI" in „dies XXVI" zu verbessern, zwischen den Zeilen
„Vixit..." und „Obiit...“ ist „Gymnasio praefuit annos XVI.“ einzu¬
schieben.
69. X y 1 a n d e r, G., In obitum ... Xysti Betuleii ... Naenia.
(In: Psellii über de quattuor mathematicis ... Basileae 1554.)
70. Cicero-Commentare vgl. Veith Tom. V p. 14.
71. Messe rschmid, E., Sixtus Birk (1500—1554), ein Augs¬
burger Humanist und Schulmeister. Diss. Erlangen 1923.