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Hüllessem, bei die Kunz in die Anstalt brachte, ihr v ersprochen habe,
sie auch wieder her a u s z ubr i n ge n."
Präs.: „Soviel ich weih, hat Hr. v. H. dies selbst gesagt."
Bachem: „Das genügt."
Simons: „Ich möchte konstatiren, daß die Erklärung der ersten
Erscheinung, welche die Kunz der Zeugin gegeben, nämlich daß es wohl eine
Frau mit einem weißen Tuche zum Laubsammeln gewesen sein könne,
zuerst tm Berichte des Hrn. v. Hüllessem v o r ko m mt."
Präs.: „Ist von Hrn. v. Hüllessem nicht bestritten, er hat es
gestern zugegeben. — Ich stelle der Iran Riemer dann die Frage: Hat
das Kind Ihnen die Sache in solcher Weise erklärt, nämlich, es könne
eine Frau mit einem weißen Tuche gewesen sein?"
Zeugin: „Ja!"
Simons: „Ich betone da Folgendes: Wenn Frau Kunz ihrer
Tochter sagte: „„Sage, wie Du immer gesagt"", so liegt zwar darin
nicht nothwendig die Bedeutung: „Sage die Wahrheit!" aber auch nicht:
„Sage die Unwahrheit!""
P r.: „Das kommt auf den Ton an; darüber wird ja plaidirt werden."
Simons: „Hat die Zeugin, wie in den Untersuchungsakten steht,
den Kindern gedroht, s i e m ü ß t e n i n e i n e B e s s e r u n g s a n st a l l
k o m m e n?"
Zeugin: „Ich war einmal sehr entrüstet über die Kunz wegen
ihrer Verlogenheit, so daß ich das Wort fallen ließ, daß sie in eine
Besserungs-Anstalt gehöre."
Bachem: „Hat die Zeugin die Kinder auch in anderen Din¬
gen als verlogen gefunden?"
Zeugin bedenkt sich auffallend lange und sagt: „Es fällt mir
gerade Nichts ein."
Durch eine Bemerkung des Präsidenten wird Verth. Bachem
veranlaßt, zu beantragen, daß die Zeugin gefragt werde, ob sie über¬
haupt au die Möglichkeit von Wundern glaube. — Der Präsident
lehnt es ab, diese Frage zu stellen, indem er sagt, es sei nicht statthaft,
die Glaubens-Ueberzeugungen zu erforschen.
Riemer Johann, Vorsteher des Mariannen-Jnstituts in Saar¬
brücken. Zeuge erzählt ganz genau wie seine eben vernommene Frau,
die Kinder hätten am 22. November 1876 die Rückkehr des Herrn
v. Hülleffem gewünscht und Tags darauf eingestanden, daß sie im