Full text: Der Marpinger Prozess vor dem Zuchtpolizeigericht in Saarbrücken

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Th.: „Ec hat nur gesagt, das; in den Akten ein Widerruf stehe." 
Präs.: „Sie haben die Geschichte van dein wunderbaren Stern 
erzählt, welcher die Leute geführt haben soll." 
Th.: „Ich habe ausdrücklich den Stern als eii e natürliche Erschei¬ 
nung, als den gewöhnlichen Morgenstern erklärt." (Vergl. .Unsere liebe 
Frau von Marpingen'. Verlag v. Ed. Groppe, Seite 69.) 
Präs.: „Sie haben eine Erklärung der 4 Männer aufgesetzt, welche 
die Erscheinung gesehen haben wollen; 2 Männer haben nicht in Ihrem 
Beisein unterschrieben, und doch haben Sie die Erklärung mit den 4 
Unterschriften an eine Zeitung in Mainz gesandt." 
Th.: „Ich habe die Unterschriften der 2 fehlenden Männer durch 
einen Boten einholen lassen." 
Präs.: „Sie haben von einem Buchhändler 4060Jt. verlangt für 
das Recht, ein auf Ihre Veranlassung angefertigtes Bild der Mutter 
Gottes zu vervielfältigen; das wirft ein Schlaglicht auf Sie." 
Th.: „Und ein anderes Schlaglicht wirft die Thatsache, das; ich dem 
Buchhändler gesagt habe, wenn er nicht so viel zahlen könne, solle er's 
unentgeltlich nehmen." 
Verth. Simons hebt hervor, das; die Erklärting der Magdalena 
Kunz, welche Th. versaht hat, ausdrücklich nur behauptet, das Kind 
Marg. Kunz habe vor dem G e h e i m p o l i z i st e n keinen Widerruf geleistet. 
T h.: „Ich bitte, mir zu gestatten, die Lehre von den Wundern aus¬ 
einander zu setzen. Ich behaupte, das; es katholische Lehre ist, das; Wunder 
in der Kirche weiter dauern; wenn nun Etwas stattgefunden hat, was 
für ein Wunder ausgegeben wird, so habe ich als gebildeter Katholik 
alle Veranlassung, gründlich zu untersuchen, ob die Vorfälle wirklich 
Wunder sind. Die Heilungen, welche in Marpingen vorgekommen siitd, 
können ganz gut wunderbare sein." 
Es enspinnt sich eine längere Debatte darüber, ob Herr Präsident 
gestern behauptet, heute passire kein Wunder mehr. Der Präsident 
erklärt, er habe eine solche Behauptung nicht aufgestellt. Aus die¬ 
ser Erkläruitg des Präsidenten geht hervor, das; er die gestern angeführten 
Worte Pascal's, heute seien Witnder nicht mehr nöthig, nicht als seine 
eigene Ansicht ausgeben, sondern nur als die Ansicht Pascal's 
anführen wollte. 
Lehrerin A n d r ö aus Tholey, früher in Marpingen. Sie bestreitet, 
sich an einem Betrüge betheiligt zu haben.
	        
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