193
Zeuge: Jawohl.
Präs.: „Sie könnten Nichts dafür, denn Sie hätten nichts auf sich
bestellt, und es sei zu einer Zeit gewesen, als die Geschichte in Marp.
noch nicht im Gange war?"
Zeuge: „Ich habe erst über die ganze Geschichte nachgedacht, nach¬
dem ich vor dem Untersuchungsrichter gewesen war."
Präs.: „Also die Aeußerung haben Sie gemacht?"
Zeuge: „Das ist möglich."
Präs.: „Sie sagten: Der Mann hat zum ersten Male davon ge¬
sprochen."
Zeuge: „Jawohl."
Präs.:'„Ist Ihnen bei dem Händler nicht das Wort: „die Leute
laufen alle nach Marpingen," — aufgefallen?"
Zeuge: „Ich hatte das Dorf Marp. nie nennen hören."
Präs.: „Haben Sie den Mann nicht ausgefragt?"
Zeuge: „Nein."
Präs.: „Lesen Sie die ,Saar-Zeitung'?*)
Zeuge: „Nein."
Präs.: „Ist Ihre Frau oft nach dem Kirchhofe gegangen?"
Zeuge: „Bisher fast täglich, besonders aber nach dem Tode meiner
Schwiegermutter: indessen konnte dieses nicht anhalten, weil ich oft auf
Reise bin. Wann es überhaupt gewesen ist, kann ich nicht genau fest *
stellen, da ich oft in Saarbrücken und oft im Saarkaual bin, um die
Schiffe zu revidiren."
Anna Thome, 10 I. alt, aus Marpingen (eines der sogenannten
Konkurrenzkinder).
Präs.: „Hast Du die Mutter Gottes auch schon gesehen?"
Zeugin: „Ja, zuerst am 6. Juli 1877."
Präs.: „Wie sah sie aus?"
Zeugin: „Das erste Mal war sie goldig."
Präs.: „Hast Du sie auch schon in anderen Farben gesehen?"
Zeugin: „Ja, in weiß und blau."
Präs.: „Hast Du sie oft gesehen?"
Zeugin: „Ja, so oft, als ich gebetet habe."
*) Ein in Saarlouis erscheinendes tägliches Blatt der Centrums-
Partei.