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Frau Denzer, geb. DreeS, aus Urexweiler, kamt krankheits¬
halber nicht erscheinen.
Bruch Louis, Förster in Urexweiler: „Ungefähr 4 bis 5Wochen
vor den Marp. Erscheinungen sind seine Kinder Montags aus der Schule
gekommen und haben ihm gesagt, am Sonntag Nachm, sei der Pastor
an einem Waldbezirke vorbeigekommen und da sei eine Fichte abgebrochen,
auch hätte er die Erscheinung eines Frauenzimmers gesehen. Im Torfe
ist darüber eine groß» Aufregung entstanden. Am Dienstag ist er an
die Stelle gegangeir, da ist die Fichte schon besucht worden; wie er ge¬
kommen, ist ein Mann gerade weggegangen; er hat sich von dem Bruche
überzeugt, die Fichte war nämlich falsch gebildet und ein Windstoß konnte
sie leicht brechen. Die Fichte hat rllhig da gelegen und in dieser Woche
ist es ruhig gewesen; in der darauffolgenden Woche, als es bekannter
wurde, hat er gefunden, daß die Rinde, nameirtlich von dein abgebroche¬
nen Theile genommen wurde; er hat auch Kreuzzeichen eingeschnitten ge¬
sunden. Erst hat er keinen Werth darauf gelegt und es für Scherz ge¬
halten. nachher aber glaubte er, daß man die Rinde als Andenken mit¬
genommen. Als man aber anfing, auch Rinde von nebenstehenden Fich¬
ten zu nehmen, habe er den Flchtenstuuipf durch einen Holzhauer umhauen
lassen und seine Aufmerksamkeit auf die Stelle geworfen. Sogar Nachts
hat er einen Vorfall gehabt, daß 2 Männer bei seiner Annäherung die
Flucht ergriffen. Er hat sie noch sprechen gehört, aber nicht verstanden,
was sie sagten. Die Fichte hat den Namen „Geisterfichtc" bekommen
und viele Leute haben sich gefürchtet, sogar der Tage, daran vorbei zu
gehen. 5/4 Jahre später hat er einmal mit dem Pastor gesprochen und
muß zu dessen Rechtfeitigung bemerken, daß der der Einzige gewesen,
der die ganze Geschichte richtig beurtheilt und gesagt hat, daß die Fichte
falsch gebildet gewesen und habe brechen müssen. Bezüglich der Frauen¬
gestalt hat der Pastor bemerkt, daß er zwei wie Sonntags gekleidete
Frauenspersonen gesehen hat, die sich aus dem Punkte getrennt haben."
Präs, fragt den Pastor, ob er in dem Ganzen nichts Wunder¬
bares geahnt habe.
Past. Schwaab bemerkt, daß diese Stelle ein Ort sei, woran die
Leute allerlei Anekdoten knüpften, so soll der Förster einmal dort von
unsichlbarcr Hand geprügelt worden sein, em anderer will Tau ende von
Katzen gesehen haben.
Der Präs, beklagt, daß dort die Leute nicht besser aufgeklärt seien,