Full text: Der Marpinger Prozess vor dem Zuchtpolizeigericht in Saarbrücken

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Es war damals schon das Deger'sche Bild herausgegeben und zerschlag 
sich die Sache; später kam Thömes und bot mir das Bild unentgelt¬ 
lich an, welche Offerte ich ausschlug, da ich nicht glaubte, einen Nutzen 
erzielen zu können. Als ich nun am 2. Sept. nach Marp. kam, fand 
ich dort eins von diesen Bildern vor, welche ein Photograph aus St. 
Wendel meiner Meinung nach unberechtigter Weise reproduzirt hatte. 
Es hatte Dr. Thömes einige Bilder zur Probe machen lassen; eins 
der Bilder habe ich hier. (Wird zu den Akten genommen, Es stellt 
sich heraus, daß die einzelnen Bilder in den Akten von einander ab¬ 
weichen.) Dann maß ich noch bemerken, daß Neue, bei meiner An¬ 
wesenheit in Marp. mir gegenüber geäußert, daß die Bilder nicht ver¬ 
vielfältigt würden." 
Aus die Vernehmung des Photographen Krapp aus Trier wurde 
verzichtet. 
Pastor Schneider: „Ich möchte bitten, den Zeugen Philipp! zu 
fragen, ob nicht der Geistliche Geiger aus München, der in Marpingen 
war, eine große Aehnlichkeit mit mir hat." 
Zeuge: „Ja, ich habe gestern gelesen, daß der Pastor Schneider 
mit der Lattner viel gesprochen haben soll, was er bestreitet. Den Hrn. 
Geiger habe ich persönlich gesprochen und kann erklären, daß derselbe 
eine große Aehnlichkeit mff Herrn Schiteider hat, so daß dieselben 
leicht verwechselt werden können; beide sind gleich groß und von 
derselben Korpulenz." 
Präs.: „Kannten Sie ben Herrn Geiger?' 
Zeuge: „Ich habe mit ihm gesprochen und er sagte mir, er hieße 
Geiger." 
Präs.: „Hat Geiger Ihnen Etwas von der Lattner gesagt?" 
Zeuge: „Nein; aber am vorhergehenden Tage hat er die Aussage 
der Pfeiffer niedergeschrieben und dann sie mir, als ich mit ihm sprach, 
vorgele en." 
Pastor Schneider: „Weber sagte anfangs, ich hätte mit der 
Lattner gesprochen; als ich remonstrirte, sagte er, es scheine ihm so." 
Präs.: „Genug, Zeuge hat gesagt, daß Sie dem Herrn Geiger 
ähnlich wären. Das Manuskript, was später bei Groppe erschienen ist, 
ist ebenfalls von Dr. Thömes Ihnen angeboten worden." 
Zeuge: „Er sagte, wenn er nicht mit Groppe einig würde, dann 
wollte er mit mir unterhandeln."
	        
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