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habe noch kein v o l l st ä n d i g e s Urtheil, keine vollständige
Ueberzeugung: denn er habe sich aus vielfachen Gründen noch
nicht eingehend überzeugen können."
Präs.: „Hat er Ihnen gesagt, welche Mittel er angewandt habe,
um sich zu überzeugen?"
Zeuge: „Er habe die Kinder zuweilen befragt."
Präs.: „Es wird angebracht sein, den Artikel des Pastor Neu¬
reuter vom 21. Juli 1876 zu verlesen, welcher noch nicht verlesen wor¬
den ist."
Verth. Simons: „Dürfte ich mir erlauben, vor Verlesung
des Artikels eine Frage au den Zeugen zu stellen, ob der Pastor Neu-
reuter ihm nicht erzählt habe, er habe sich aus den Heilungen
sein günstiges Urtheil über die Erscheinungen gebildet und sich haupt¬
sächlich aus die Heilungen des Recktenwald, der Kirsch und der Dörr
gestützt habe?"
Zeuge: „Ja, und aus die Wahrhaftigkeit der Kinder."
Präs.: „Darüber haben wir von den Zeugen Vieles gehört."
Bachem: „Hier handelt es sich um den 11. Sept. 1876."
Präs.: Hat er Ihnen auch mitgetheilt, dah er in Betreff der
Heilungen gefragt, ob die Kranken ärztlich behandelt, und ob er die
Aerzte gehört habe?"
Zeuge: „Er sagte, er habe sich nicht eingehend damit besagt, wo¬
rauf ich ihm bemerkte, unter diesen Umständen könne er kein definitives
Urtheil feststellen."
Bachem: „Ob Neur. nicht gesagt habe, warum er sich kein de¬
finitives Urtheil bilden könne V
Zeuge: „Er sagte, weil eine v o l l st ä n d i g e U n t er s u ch u n g dazu
nothwendig wäre."
Bachem: „Eine kirchliche Untersuchung vom Standpunkte des
Pastors Neur. aus."
Es wird sodann ein Artikel des Hrn. Pastor Neur. vom 21. Juli
1876 verlesen, worin derselbe 'eine ausführliche Darlegung der Vorgänge
im Juli in Marp. gegeben hat, und unter Anderem sagte: „Wäre eine
„bischöfliche Behörde da gewesen, dann würde ich mich an diese gewandt
„haben, ich fühlte mich weder berechtigt noch verpflichtet, den Leuten
„zu verbieten, im Walde zu beten: würde mir der Regier.-Präs. gesagt
„haben, dieses Beten sei ungesetzlich, dann hätte ich einschreiten müssen: