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garetha sah die Erscheinung: dieselbe war in schwarzer Kleidung, auch
das Jesukind war schwarz gekleidet, Frau Wachter und Margaretha
knieten nieder, uin zu beten. Auf Verlangen der Frau Wachter
fragte Margaretha: „Können die Soldaten dem Herrn Pastor etwa»
machen?" Es erfolgte di'Antwort: „Nein". Dann fragte Margaretha :
„Können sie meiner Mutter etwas machen?" Antwort: „Nein".
Die Frage, ob dw Soldaten noch lange blieben, ward beantworte
„Nein." Die Frage: „wie lange?" wurde nicht beantwortet. Frage:
„Smd wir hier sicher?" Antwort: „Ja, aber wartet nicht lange und
betet." Frage: „Darf Walters Lisa Euch nicht sehen? Antwort: „Nein."
Frage: „Ist ihr Gebet gut gewesen?" Antwort: „Ja." — Die Beiden
kehrten zurück urtb sahen die Soldaten auf dem breiten Wege, welcher
aus dem Dorfe zum Walde fahrt, heranmarjchiren; nachher kehrten sie
wieder zurück, sahen die Erscheinung wieder und gingen dann nach
Hause; sie merkten, das; die Mutter Gottes ihnen folge. — Zeugin
sagt heute, sie sei daruin mit dem Kinde in den Wald gegangen, weil
sie daruin gebeten worden.
Präs, erinnert sie daran, das; sie früher gesagt habe, sie sei
nur in der Absicht ausgegangen, um aus ihr Kartoffelfeld zu
gehen: er warnt sie dringend vor falschem Eide, und fragt dann: „Sind
Sie bis zur Stelle gekommen?"
Zeugin entgegnet: sie sei eine kränkliche Frau, die Vorfälle hätten
sich vor zwei bis drei fahren zugetragen, und Sie erinnere sich nicht
mehr genau der Sache: auch als sie von dem Untersuchur-gsrichker ver¬
nommen worden sei, habe sie schon an Schwäche des Kopfes gelitten.
Da die Zeugin auf fernere Fragen des Präs, abermals antwortet,
daß sie sich der Sache nicht inehr erinnere, fragt sie der Präs, in
strengem Tone, ob irgend Jemand ihr in deir letzten Tagen zugeredet
habe, daß sie s o l ch e A n t w o r t e n g e b e n solle, wie sie eben
gegeben habe. Die Zeugin antwortet entschieden: „Nein." Auf die
weiteren Fragen des Präs, erwidert die Zeugin, das; sie sich nicht
mehr genau erinnere.
Vertheid. Bachem: „Ich habe den Schlüssel zur Erklärung des
arlffallenden Benehmens der Zeugin; ich bitte den Hrn. Präsidenten,
die Zeugin zu fragen, ob sie bei dem ersten Verhöre große Aug st
gehabt habe, sie könne in Ungelegenheit kommen.
Der Präs, liest der Zeugin die am 2. Juni 1877 von ihr gemachten
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