Full text: Der Marpinger Prozess vor dem Zuchtpolizeigericht in Saarbrücken

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woriet; was wisse er nicht mehr; der Untersuchungsrichter habe ihn auch 
nicht speziell darnach gefragt." 
Untersuchungsrichter Kleber bestätigt dies. 
Dr. T hörn es bittet den Zeugen zu fragen, womit das Wasser 
ausgesprengt wurde. 
Zeuge: Er habe das Weihwasser aus einer ihm von Neur. über¬ 
gebenen Flasche in die hohle Hand gegossen und über die Stelle ausge¬ 
sprengt, er habe nach der Probe sein Urtheil suspcndirt, auch Past. 
Neur. habe sich nicht entscheiden können, ob die Erscheinung wahr sei 
oder nicht. 
Präs, bittet den Sekretär, diese Stelle aus der Aussage des Zeugen 
aufzunehmen: „wir können uns nicht entscheiden, diese Probe genügt 
uns nicht." 
Verth. Bachem: „Aber diese b e st i m m t e Probe (welche von 
Neur. mit dem Past. Limburg gemacht worden ist) genügt uns nicht." 
Johann Baus, 56 I. a., Hausirer und Krämer in Lockweiler, 
hat in Marp. am Marienbrunnen einen Stand gehabt und Rosenkränze 
und ähnliche Dinge zum Verkauf ausgeboten, es war dies in den Jahren 
1876 und 1877. Ungefähr 14 Tage vor dem 3. September 1877 fei 
die Frau Schäfer, geborene Mumm oder Munsen, aus Bausendorf, an 
seiner Bude vorbeigekommeil und habe zu ihm gesagt, sie ginge zum 
Marienbrunnen die Opfer ausheben; ob sie es gethan, wisse er nicht; 
die Frau sei vom Pfarrhause hergekommen, er habe nicht gesehen, ob 
viel Geld da gelegen, er sei nicht dort gewesen. 
Präs.: Er habe aber früher gesagt, er habe viel Geld gesehen. 
Zeuge: Ja, er habe früher schon gesehen, daß viel Geld da ge¬ 
legen habe, aber wie viel, weiß er nicht. 
Präs.: „HabenSie nicht zuweilen gesehen, daß von dem Marien¬ 
brunnen oder vor der Säule Geld hinweggeholt worden ist?" 
Zeuge: „Das habe ich auch nicht gesehen." 
Präs.: Früher habe er aber anders gesagt, nämlich, daß am 
hölzernen Opferstocke, oder ans dem Opfersteine am Marienbilde viel 
Geld da gelegen habe. 
Zeuge: Erhübe nicht gesehen, daß es fortgeholt wurde, er 
wisse nur, daß es fortgeholt worden ist. 
Verth. Simons bemerkt, daß dies nicht im Härtelwalde geschehen, 
sondern am Marienborne, einer Stelle, an welcher schon seit Jahrhun-
	        
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