— 136
gefragt. Pastor Neur. hat gesagt, er könne noch kein U r -
itjoit abgeben, es müßte abgewartet werden, was da¬
raus w ü r d c.
Pastor Schneider bemerkt zur Aufklärung. im Monat August
habe er vernommen, daß eine Haussuchung bei ihm bevorstehe. Als
nun Kaplan Dicke von ihm Abschied genommen, habe er demselben ge¬
rathen, die Briefe an ihn unter der Adresse des Lehrers Klaus zu
schreiben, damit dieselben nicht mit Beschlag belegt würden.
Joseph Beit. Schneider in Niederhofen, hat am l3. Juli 1876
gehört, cs soll an jenem Tage besonders schön werden; drei Geistliche
find ihm begegnet, er hat sie aber nich! genau beachtet; es wurde Geld
in kleineren Münzen geopfert. Zeuge weiß nicht mehr, ob Stücke von
1 J/, und 7* &
Präs.: „Sie haben es früher gesagt."
Zeuge: „Tann wird es wohl auch so sein".
Johann Beit hat gesehen, daß Geld dort in einer Grube gelegen
hat und mit Erde vermengt war; er konnte nicht schätzen, wie viel Geld.
Matthias Schäfer aus Niederhofen: „Ich habe gesehen, daß Leute
Geld b.t dem Kreuze geopfert haben, weiß aber nickt, wer es wegge¬
nommen hat; viele Leute wollten Eide mitnehmen und darum grtib man
eine Kaule."
Verth. Simons: konstatirt, daß die Kaulen entstanden sind in
Folge des Wunsches der Leute, von der Erde mit sich zu nehmen. Ec
fragt den Zeugen, ob das Geld in die Kaulen gelegt worden sei.
Zeuge: „Das Geld hat neben den Kaulen gelegen."
Schäfer aus Tirmingen: „Bei meiner Anwesenheit an der Gna-
denstelle am 12. Juli 1876 habe ich 2 Mädchen bemerkt, denen die
Pilger Geld gaben; sie waren 16 bis 17 Jahre alt, ich habe sie nicht
gekannt, und kenne sie nicht mehr; zwei Männer haben Erde ausge¬
graben, ich glaube, sie hießen Johann Krenz und Michel Schuh. —
Zetige wird aufgefordert, sich den Beschuldigten Rektenwald anzusehen;
er erklärt, dieser sei es nicht gewesen, denn jener Mann habe kräftiger
ausgesehen.